228 Die Kegelschnitte als Kreisprojektionen.
paares der Strahleninvolution und die des Mittelpunktes der Punkt
involution.
343. Duale Figuren einer Ebene können im Besonderen, die
eine aus der anderen, nach einem bestimmten Gesetze entstanden
gedacht werden; man bezeichnet es als das Gesetz der Reci-
procität in Bezug auf einen Kegelschnitt und nennt letzteren
die Direktrix (den Leitkegelschnitt) der Reciprocität. Denkt
man sich nämlich zu allen Punkten und Geraden einer ebenen
Figur die Polaren und Pole in Bezug auf einen gegebenen Leit
kegelschnitt k konstruiert, so bilden diese eine duale Figur g 2 , von
der man rückwärts auf die gleiche Art wieder zur Ausgangsfigur
% x gelangt. und g 2 heißen polarverwandte oder Reciprokal-
figuren in Bezug auf die Direktrix k. Jeder Punktreihe der einen
Figur entspricht ein mit ihr projektiver Strahlbüschel und um
gekehrt (293); projektiven und speziell involutorischen Reihen der
einen Figur entsprechen projektive, bezw. involutorische Büschel
der anderen, u. s. f.
344. Als Beispiel führen wir an, daß man die drei Kegel
schnittgattungen als Reciprokalfiguren eines Kreises k x in Bezug
auf einen anderen Kreis k als Direktrix erhält. Indem man sich k x
durch zwei projektive (kongruente) Strahlbüschel erzeugt denkt, er-
giebt sich für die Reciprokalfigur eine Erzeugung durch zwei pro
jektive Punktreihen;
sie ist daher jeden
falls ein Kegelschnitt.
Es entspricht aber dem
Centrum M des Leit-
kreises k die unend
lich ferne Gerade
seiner Ebene als Po
lare , den Tangenten
des Kreises k x aus
dem Centrum M ent
sprechen die Schnitt
punkte des reciproken
Kegelschnittes /¿ 2 mit
der unendlich fernen
Geraden und den Be
rührungspunkten Ä und B auf k x die Asymptoten a und b von k 0 ,
ferner den gemeinsamen Tangenten der Kreise k x und k ihre Be
rührungspunkte auf k als Schnittpunkte von k und k 2 (Fig. 226).