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Die Kegelschnitte als Kreisprojektionen.
der Ebene des gegebenen Kegelschnittes h eine Achse des letzteren
ansschneiden muß und zwar bei einer Ellipse die größere, bei einer
Hyperbel die reelle Achse, Ferner ist klar, daß die gedachte
Symmetrieebene auf der des Kegelschnittes senkrecht steht. Wir
wählen letztere als Grundrißebene, erstere zum Aufriß, die bezeich-
nete Kegelschnittachse also als Projektionsachse x (Fig. 252). Dann
ist nur anzugeben, wie in der Aufrißebene die Spitze S eines pro
jizierenden Rotationskegels gefunden wird. Es sei h x ein beliebiger
Kreis im Grundriß, dessen Centrum M auf x liegt. Ferner sei
0 (auf x) ein Perspektivitätscentrum für die Kurven h und k x , e x
die zugehörige Achse, e v und e^ die Yerschwindungs- und Flucht
linie. Diese stehen normal zu x und mögen in E x , E v , E^ schneiden.
Soll /ij der Grundkreis des gesuchten Kegels werden, so wird ein
in M auf x errichtetes Lot m die Achse desselben bilden. Wird
die Ebene des Kegelschnittes k um e x als Achse gedreht, so bleiben
die Kurven k und k x perspektiv (173) und das Centrum 0 beschreibt
in der Aufrißebene einen Kreis um E^. Letzterer schneidet m in
der Kegelspitze S. Die Achse AB des Kegelschnittes k gelangt bei
der Drehung in die Lage Ä A B A auf der durch E x parallel zu SE^
gezogenen Geraden.
Brennpunkte und Leitlinien eines Kegelschnittes.
388. Nach 387 kann man jeden Kegelschnitt k als Schnitt eines
Rotationskegels auffassen. Eine dem letzteren einbeschriebene
Kugel berührt ihn längs eines Kreises, dessen Ebene zur Kegelachse
senkrecht steht und kann so gewählt werden, daß sie zugleich die
Schnittebene berührt. Solcher Kugeln giebt es im Falle der Ellipse
oder Hyperbel zwei, die resp. zu beiden Seiten der Schnittebene
oder mit der Kegelspitze S auf einerlei Seite liegen. Im Falle der
Parabel giebt es nur eine solche Kugel.
Wir wählen die Ebene des Kegelschnittes k zum Grundriß
und die auf ihr senkrechte Symmetriebene des Kegels zum Aufriß
(Fig. 253 a, b, c). K x , K 2 seien die Centra der Kugeln, die die
Kegelschnittebene in F x und P 2 und den Kegel längs der Kreise
k x , /i 2 berühren; von letzteren sind die Durchmesser 1\ L\ und
P 2 P 2 gezeichnet, die jedesmal zugleich den Aufriß bilden. Endlich
seien Pj und P 2 zwei Punkte auf k x resp. k v die mit dem beliebigen
Kegelschnittpunkte P in einerlei Strahl durch $ liegen. Die ent
worfene Figur läßt eine neue wichtige Eigenschaft der Kegelschnitte