802
Ebene und Raumkurven.
zu erwähnen. Berührt ein Kreis h x die Kurve c im Punkte F und
schneidet sie in einem nahe hei F liegenden Punkte Q x , so kann
es eintreten, daß er c noch in einem Punkte
Q 2 schneidet, der ebenfalls nahe hei P aber
von Qi durch P getrennt liegt. Läßt man
nämlich Q x stetig nach dem Berührungspunkte
P hinrücken und tritt dabei von selbst das
Gleiche für Q 2 ein, so daß sich in der Grenz
lage k gleichzeitig Q x und Q 2 mit P vereinigen,
dann hat der Krümmungskreis k in P
vier (nicht nur drei wie im Allgemeinen) be
nachbarte Punkte mit der Kurve c gemein, und diese liegt
in der Nähe von P ganz auf einer Seite von k. Ein solches
Verhalten (Berührung 3. Ordnung) zeigen z. B. die Krümmungskreise
in den Scheiteln der Kegelschnitte, und deshalb sollen derartige
Punkte auch hei anderen Kurven als Scheitelpunkte bezeichnet
werden (Fig. 301; vergl. 401 und 411).
Das Verhalten der Evolute im vorliegenden Falle ist leicht zu
übersehen. Während ein Punkt sich auf c forthewegt, umhüllt die
zugehörige Normale die Evolute und der zugehörige Krümmungs
mittelpunkt durchläuft dieselbe. In dem Augenblick, wo die Nor
male einen Scheitelpunkt passiert, bleibt ihr Berührungspunkt
mit der Evolute still stehen, um dann seinen Fortschreitungssinn
auf der Tangente umzukehren; demgemäß weist die Evolute an der
betreffenden Stelle nach 430 eine Spitze auf.
450. Verhalten der Krümmung im Wendepunkte, bei
der gewöhnlichen und bei der Schnabelspitze (Fig. 302). Beim
Wendepunkte sehen wir, daß der Winkel benachbarter Tangenten,
d. h. der Kontingenzwinkel sein Vorzeichen ändert. Stellen wir uns