332
Kugel, Cylinder, Kegel.
ändern; hieraus lassen sich unmittelbar die Polareigenschaften des
Kegels erschließen. Hat eine Kegelfläche den Scheitel S und die
Grundkurve u und stellen A und a irgend einen Pol und seine
Polare in Bezug auf u dar, so heißt SA = a c der Pol strahl der
Ebene Sa = A in Bezug auf die Kegelfläche und umgekehrt heißt
A die Polar ebene des Strahles a c . Alle Kegelsehnen, d. h. Strecken,
deren Endpunkte auf dem Kegel liegen, werden falls sie selbst oder
verlängert a c schneiden durch a c und A harmonisch geteilt. Speziell
werden alle Kegelsehnen, die zu a c parallel sind, durch A
halbiert. Analog werden alle Sehnen, die durch einen Punkt M
von a c gehen und zu A parallel sind, in M halbiert, oder mit anderen
Worten: die Mittelpunkte aller zu einer Ebene A parallelen
Kegelschnitte liegen auf dem zu A gehörigen Polstrahl a c .
Diese Kegelschnitte sind natürlich ähnliche und ähnlich gelegene
Kurven und zwar Ellipsen, Parabeln oder Hyperbeln; unter ihnen
befindet sich der Ebene durch S entsprechend ein Punkt, eine
doppelte Gerade oder ein Geradenpaar. Steht ein Polstrahl auf
seiner Polarebene senkrecht, so wird er zur Achse und seine Polar
ebene zur Haupt- oder Symmetrieebene des Kegels; letztere
halbiert alle zu ihr senkrechte Sehnen, erstere trägt die Mittel
punkte aller zu ihr senkrechten Schnittkurven. Durch jede Kegel
achse gehen zwei Hauptebenen, nämlich die Ebenen, welche die
Achsen der zu ihr senkrechten Kegelschnitte enthalten, denn sie
halbieren die zu ihnen senkrechten Sehnen. Analog liegen in jeder
Hauptebene zwei Kegelachsen, sie sind den Achsen der zu ihr
parallelen Kegelschnitte parallel. Jeder Kegel besitzt demnach
drei zu einander rechtwinklige Achsen, die zu zwei und
zwei die drei Hauptebenen bestimmen (vergl. 262). Zunächst
haben wir dabei vorausgesetzt, daß immer eine Achse existiert, die
weitere Darlegung wird die Dichtigkeit dieser Voraussetzung ergeben.
487. Z wei Strahlen durch S, von denen jeder in der
Polarebene des anderen liegt, heißen harmonisch oder kon
jugiert. Zu jedem Strahl durch S giebt es einen harmoni
schen, rechtwinkligen Strahl, er bildet die Schnittlinie der zu
jenem Strahl durch S gelegten Normalebene mit seiner Polarehene.
Nur zu den Achsen sind alle Strahlen der zugehörigen Hauptebene
rechtwinklig und zugleich harmonisch. Seien nun A und M zwei be
liebige Ebenen durch den Scheitel S des Kegels, l und m ihre Spuren
in der Ebene TT der Grundkurve u, l n und m n ihre Normalen in S,
l c und m c ihre Polstrahlen; die Spurpunkte dieser Geraden in H
mögen L n , M n , L c , M c respektive sein. Bezeichnen wir ferner mit