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Ähnlichkeit und Affinität ebener Figuren.
A AOB (Fig. 21), gleichschenklig angenommen werden mag; das andere
werde in eine solche Lage gebracht, daß die entsprechenden Schenkel
der rechten Winkel sich decken; wir bezeichnen es durch A A x OB v
Einem Kreis h um 0, welcher A,
also auchP, enthält, wird als affine
Figur eine Ellipse h x mit 0 als
Centrum und OA 1 resp. OB 1 als
Halbachsen entsprechen. Schneiden
(oder berühren) sich der Kreis k
und die Ellipse h l und ist P 1 einer
der ihnen gemeinsamen Punkte, so
existiert auf dem Kreise ein Punkt P,
so daß die gleichen Strecken OP
und OP 1 affin sind. Bringt man
sie durch Drehung um 0 zur Deckung, so ist die affine Lage her-
gestellt. Hat der Kreis k mit der Ellipse keinen Punkt gemein
(wie z. B. in Fig. 22), so giebt es keine entsprechenden gleichen
Strecken und die Herbeiführung
der affinen Lage ist (ohne vor-
gängige Ahnlichkeitstransforma-
tion der einen Figur) nicht mög
lich. Welcher von den beiden
Fällen eintritt, hängt offenbar
allein von den Verhältnissen der
Katheten in affinen rechtwink
ligen Dreiecken, also von OA:OA 1
= x und OB : OB x — h ah. Ver
größert sich beim Übergang von
einem Dreieck zum andern die
eine Kathete, während sich die andere verkleinert, oder bleibt eine
von ihnen der Größe nach ungeändert, so ist affine Lage möglich;
vergrößern oder verkleinern sich beide Katheten, so ist sie un
möglich. Wir drücken dies kürzer aus, indem wir sagen:
Ist den entsprechenden rechtwinkligen Richtungen in
zwei affinen Figuren das Strecken Verhältnis x resp. /L zu
geordnet, so können sie in affine Lage gebracht werden
oder nicht, je nachdem (1 — x) (1 — l) ^0 oder > 0 ist.
39. Liegt der erste Fall vor, so erübrigt noch die konstruktive
Bestimmung der affinen Lagen der entsprechenden rechtwinkligen
Dreiecke. Bezeichnet (Fig. 23) A A'OB' das Dreieck AOB in einer
affinen Lage zu A A x OB x , so muß A'A X ¡| B’B X sein. Wird die
Fig. 22.