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sind*). Die binären quadratischen Formen, von welchen bisher aus
schließlich gesprochen ist, bilden nämlich nur einen äußerst speziellen
Fall der sogenannten zerlegbaren Formen, d. h. der homogenen Funk
tionen von beliebig hohem Grade n mit n Yariabelen, welche rationale
Koeffizienten haben und in n lineare Faktoren mit algebraischen
Koeffizienten zerlegbar sind. Das Verdienst, diese Formen zuerst
betrachtet und eine charakteristische Fundamental-Eigenschaft der
selben erkannt zu haben, gebührt Lag ran ge**), und eine weitere
Verfolgung seines Gedankens hätte leicht schon früher zu der Theorie
der Komposition der Formen führen können. Erst viel später hat
sich Dirichlet eingehend mit diesem Gegenstand beschäftigt; leider
ist von seinen tiefen Untersuchungen — abgesehen von der ebenfalls
hierhergehörigen, aber speziellen Theorie der quadratischen Formen
mit komplexen Koeffizienten und Variabelen***) — nur eine einzige
veröffentlicht, welche die Theorie der Transformation dieser Formen
in sich selbst, oder, anders ausgedrückt, die Theorie der Einheiten
in dem entsprechenden Gebiete algebraischer Zahlen behandelt.
Der in äußerst kurzen Umrissen von Dirichlet mitgeteilte Beweis****)
für die Existenz und für die allgemeine Form aller dieser Einheiten,
welcher ihm erst nach großen und anhaltenden Anstrengungen ge
lungen ist, muß zu seinen bedeutendsten Leistungen gezählt werden,
da derselbe ein unerläßliches Fundament für die ganze Theorie bildet;
und Dirichlet selbst, der seinen eigenen Schöpfungen gegenüber
sich immer ein ganz unbefangenes Urteil bewahrte, legte auf dies
Resultat einen ebenso hohen Wert, wie auf die Prinzipien, welche
ihn zu dem Beweise des Satzes über die arithmetische Progression
und zur Bestimmung der Klassen-Anzahl der binären quadratischen
Formen geführt haben. Dirichlet hat auch die Klassen-Anzahl für
solche zerlegbare Formen bestimmt, welche aus der Theorie der
*) Ob dasselbe auch von der scharfsinnigen Methode gilt, welche R. Lipschitz
zur Lösung derselben Aufgabe angewandt hat (Grelles Journal, Bd. 53), wage ich
für jetzt nicht zu beurteilen ; doch spricht dafür der Erfolg, mit welchem er diese
Methode auf ein höheres Problem übertragen hat (Grelles Journal, Bd. 54).
**) Sur la solution des problèmes indéterminés du second degré. § VI. Mém.
de l’Ac. de Berlin. T. XXIII, 1769. — Élémens d’Algèbre par L. Euler; Addi
tions § IX.
***) Grelles Journal, Bd. 24.
****) Monatsberichte der Berliner Akademie vom Oktober 1841, April 1842,
März 1846. — Comptes rendus der Pariser Akademie 1840, T. X, S. 286.