Full text: Die Messinstrumente und ihr Gebrauch (1. Band)

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2) ob der Nullpunkt der Theilung in dem durch den Kreismittel 
punkt gehenden Lothe liegt, wenn die Libelle einspielt; und 
3) ob die Kugel ein passendes spezifisches Gewicht und ihr Faden 
eine hinreichende Länge hat. 
Zu 1. Da wegen des Schwankens der Kugel der Gradbogen 
nicht fein getheilt zu seyn braucht, so genügt auch eine einfache 
Untersuchung der Theilung mittelst des Zirkels; und was die Dre 
hungen betrifft, welche das Instrument zulassen muss, so sind die 
selben in §. 220 aufgezählt und leicht zu beurtheilen. Sollte das 
Zirkelgewinde (G), um welches die grobe Vertikalbewegung statt 
findet, nicht genug Reibung besitzen, um dem Gewicht des Grad 
bogens das Gleichgewicht zu halten, so darf man nur mit dem Schlüssel, 
der dazu gehört, die rechtseitige Geschwindscheibe stärker anziehen. 
Zu 2. Um die Libellenaxe gegen den Halbmesser, der durch 
den Nullpunkt des Gradbogens geht, senkrecht zu stellen, befestige 
man den Stromquadranten auf einem erhöhten Brette, stelle die 
Ebene des Gradbogens vertikal und drehe denselben mit der Schraube 
so, dass der Draht, woran die Kugel frei in der Luft hängt, den 
Nullpunkt der Theilung berührt. Ist hiermit der Halbmesser oc 
lothrecht gestellt und hat man die Libelle, wenn es nicht ohnehin 
schon der Fall war, durch ihre Stellschräubchen a,a' zum Einspielen 
gebracht, so ist die zweite Untersuchung vollzogen. 
Zu 3. Es lässt sich nach unseren Erfahrungen behaupten, dass 
es gut sey, wenn man sich zu einem Stromquadranten mehrere 
Kugeln von verschiedenem spezifischen Gewicht machen lässt und 
davon die leichteren bei geringeren und die schwereren bei grösseren 
Geschwindigkeiten verwendet: es wird dann der Ablenkungswinkel 
a weder bei kleinen Geschwindigkeiten sehr klein, noch bei bedeu 
tenden Geschwindigkeiten sehr gross. Wie viel aber das spezifische 
Gewicht der Kugeln in den einzelnen Fällen betragen soll, ist noch 
nicht ermittelt; wir glauben jedoch, dass es nur bei Geschwindig 
keiten bis zu 2 Fuss in der Sekunde dem des Elfenbeins (1,825) 
gleich seyn dürfe, für Geschwindigkeiten zwischen 2 und 5 Fuss 
aber mindestens 2 und für noch grössere Geschwindigkeiten unge 
fähr 3 betragen sollte. Um zu sehen, welches spezifische Gewicht 
die Kugel hat, braucht man dieselbe bekanntlich nur in der Luft 
und unter Wasser zu wiegen und mit dem Gewichtsunterschied in 
das Gewicht zu dividiren, welches die Kugel in der Luft hat.
	        
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