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§ 159.
Der Begriff der ganzen Zahl hat in diesem Jahrhundert eine
Erweiterung erfahren, durch welche der Zahlentheorie wesentlich
neue Bahnen eröffnet sind; den ersten und wichtigsten Schritt auf
diesem Gebiete hat Gauß*) getan, und wir wollen zunächst die
Theorie der von ihm eingeführten ganzen komplexen Zahlen wenig
stens in ihren wichtigsten Grundzügen darstellen, weil hierdurch das
Verständnis der später folgenden Untersuchungen über die allgemeinsten
ganzen algebraischen Zahlen gewiß erleichtert wird.
Bisher haben wir unter ganzen Zahlen ausschließlich die Zahlen
0, ±1, +2, +3, ±4...
verstanden, nämlich alle diejenigen Zahlen, welche durch wiederholte
Addition und Subtraktion aus der Zahl 1 entstehen; diese Zahlen
reproduzieren sich durch Addition, Subtraktion und Multiplikation,
oder mit anderen Worten, die Summen, Differenzen und Produkte
von je zwei ganzen Zahlen sind wieder ganze Zahlen. Dagegen führt
die vierte Grundoperation, die Division, auf den umfassenderen Be
griff der rationalen Zahlen, unter welchem Namen die Quotien
ten**) von irgend zwei ganzen Zahlen verstanden werden; offenbar
reproduzieren sich diese rationalen Zahlen durch alle vier Grund
operationen. Jedes System von reellen oder komplexen Zahlen, welches
diese fundamentale Eigenschaft der Reproduktion besitzt, wollen wir
künftig einen Zahlkörper oder kurz einen Körper nennen; der In
begriff R aller rationalen Zahlen ist daher ein Körper, und zwar
bildet er das einfachste Beispiel eines solchen. Dieser Körper R
der rationalen Zahlen besteht nun aus ganzen und gebrochenen, d. h,
nicht ganzen Zahlen; die ersteren wollen wir in Zukunft rationale
ganze Zahlen nennen, um sie von den neu einzuführenden ganzen
Zahlen zu unterscheiden.
*) Theoria residuorum biquadraticorum. II. 1832. — Vgl. die Ab
handlungen von Dirichlet: Recherches sur les formes quadratiques à
coefficients et à indéterminées complexes (Grelles Journal, Bd. 24) und
Untersuchungen über die Theorie der complexen Zahlen (Abh. d. Ber
liner Akad. 1841).
**) Dem Begriffe eines Quotienten gemäß wird es hier und im folgenden als
selbstverständlich angesehen, daß der Divisor oder Nenner eine von Null verschie
dene Zahl ist.
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