Full text: Gesammelte mathematische Werke (3. Band)

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Hieraus geht hervor, daß man, um das gegenseitige Verhalten 
zweier ganzen Zahlen «, ß zu untersuchen, nur den kleinsten Körper K 
zu bilden braucht, welchem sie beide angehören; und dieser Körper 
ist, wie man leicht erkennt, immer von der im vorigen Paragraphen 
betrachteten Beschaffenheit. 
§ 161. 
Um den späteren Verlauf der Darstellung nicht zu unterbrechen, 
schalten wir hier eine sehr allgemeine Betrachtung ein, welche für 
die nachfolgenden, sowie für viele andere, unserem Gegenstände 
fremde Untersuchungen von großem Nutzen ist. 
1. Ein System a von reellen oder komplexen Zahlen w, deren 
Summen und Differenzen demselben System a angehören, soll ein 
Modul heißen; wenn die Differenz zweier Zahlen co, co' in a enthalten 
ist, so wollen wir sie kongruent nach a nennen und dies durch 
die Kongruenz 
co = co’ (mod a) 
andeuten. Solche Kongruenzen können addiert, subtrahiert und folg 
lich auch mit beliebigen ganzen rationalen Zahlen multipliziert werden, 
wie Gleichungen. Da je zwei einer dritten kongruente Zahlen auch 
einander kongruent sind, so kann man alle existierenden Zahlen in 
Klassen (moda) einteilen, indem man je zwei kongruente Zahlen in 
dieselbe Klasse, je zwei inkongruente in zwei verschiedene Klassen 
auf nimmt. 
2. Wenn alle Zahlen eines Moduls a auch Zahlen eines Moduls b 
sind, so heiße a ein Vielfaches von b, und b ein Teiler von a; 
oder wir sagen auch, b gehe in a auf, et sei teilbar durch b. Aus 
jeder Kongruenz os = 03' (mod a) folgt auch 03 = 03' (mod b). Offen 
bar besteht b aus einer endlichen oder unendlichen Anzahl von 
Klassen (moda). 
Sind a, b irgend zwei Moduln, so bilden alle die Zahlen, welche 
gleichzeitig in a und in b enthalten sind, das kleinste gemeinschaft 
liche Vielfache m von a und b, weil jedes gemeinschaftliche Vielfache 
von a und b auch durch den Modul m teilbar ist. Durchläuft a alle 
Zahlen des Moduls a, ß alle Zahlen des Moduls b, so bilden die 
Zahlen a -ß den größten gemeinschaftlichen Teiler von a und b, weil 
jeder gemeinschaftliche Teiler von a und b auch in dem Modul b auf geht.
	        
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