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die Theorie der Transformation der symmetrischen Funktionen ab-
kiirzen, welche vom Verfasser doch an manchen Stellen (z. B. in
Vorlesung 5, Nr. 4) als bekannt vorausgesetzt wird.
Vorlesung 5, Nr. 6 und 7. Die Mitteilung eines speziellen
Falles des allgemeinen Irreduktibilitätssatzes von Kronecker ver
anlaßt mich, den eigentlichen Nerv seines Beweises (sowie auch des
jenigen von Arndt) hier hervorzuheben; dies kann mit verhältnis
mäßiger Kürze geschehen, wenn man einige allgemeine Begriffe über
ganze algebraische Zahlen und einige Sätze aus der Theorie der
Ideale als bekannt voraussetzt, welche ich teils in der zweiten Auf
lage von Dirichlets Vorlesungen über Zahlentheorie bewiesen, teils
in den Göttinger „Gelehrten Anzeigen“ (20. September 1871) ohne
Beweis mitgeteilt habe. Bedeutet ¡jl eine primitive m te Einheitswurzel,
so kommt alles auf den zahlentheoretischen Gehalt der Zahl (1 — fi)
an. Ist m = 1, so ist 1 — ft = 0; ist aber m durch eine einzige
Primzahl p teilbar, also eine Potenz derselben, so ist, wie unmittel
bar einleuchtet;
p = E (1 — [l) ( P (m \
wo s eine Einheit und cp (m) die bekannte Funktion der Zahlentheorie
bedeutet; ist endlich m durch zwei oder mehrere verschiedene Prim
zahlen p, q ... teilbar, so muß die Zahl (1 — ft), weil sie in allen
Zahlen von der Form (1 — ft n ) auf geht, wo n jede ganze positive
Zahl bedeutet, zufolge des vorhergehenden Falles auch in p, in q ...
aufgehen und folglich eine Einheit sein, was auch unmittelbar aus
der Gleichung geschlossen werden kann, welche alle primitiven
m teo Einheitswurzeln zu Wurzeln hat. Nun sei a eine Potenz einer
Primzahl p, und m = aö, wo b durch p nicht teilbar ist; man
erhält dann bekanntlich alle primitiven m ten Einheitswurzeln und jede
nur einmal, wenn man jede primitive Wurzel der Gleichung x a = I
mit jeder primitiven Wurzel der Gleichung x b = 1 multipliziert. Ist
nun a eine bestimmte der ersteren, ß eine bestimmte der letzteren,
so lautet der noch etwas verschärfte Satz von Kronecker folgender
maßen :
„Ist die Grundzahl oder Diskriminante z/(ii) eines Körpers £i
nicht teilbar durch die Primzahl p, so hat die in Sl irreduktible
Gleichung /(&) = 0, welcher x = aß genügt, auch alle cp (a) Pro
dukte aß zu Wurzeln, welche den sämtlichen cp (d) primitiven
Wurzeln a der Gleichung x a = 1 entsprechen.“