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stände aber, bei der Ihnen ja so genau bekannten Natur der zahlen-
theoretischen Deduction, scheint mir die wirkliche Begründung durch
vollständige Beweise unerläßlich zu sein; ohne diese würde die Mit
theilung der Hauptresultate allein schwerlich in verständlicher Weise
möglich sein, und jedenfalls würde sie kein Interesse erregen. Es
ist auch nicht möglich, die Beweise etwa nur andeutungsweise mitzu-
theilen; ob der Beweis glückt oder nicht, das hängt meist an einem
Haare. Obgleich damals das zu erreichende Ziel stets klar vor mir
lag, so ist es mir doch erst nach wirklich unsäglichen Anstrengungen
gelungen, Schritt für Schritt vorwärts zu kommen und endlich jede
Lücke auszufüllen; ich hatte fortwährend das Gefühl, an einer Leiter
zu hängen mit der Furcht, daß es mir nicht mehr gelingen würde,
die folgende Sprosse zu abreichen, und wenn ich meine damalige Dar
stellung dieser Beweise nicht gedruckt oder geschrieben vor mir hätte,
so würde es mir jetzt abermals eine große Mühe machen, alle Beweis
mittelchen, jedes am rechten Orte wieder so zusammenzufügen, daß
das Ziel wirklich erreicht würde. Aus diesem Grunde glaube ich fest,
daß nur eine in den Beweisen vollständige Darstellung einige Aus
sicht haben kann, den Leser für die Sache zu interessiren. Wenn die
Herausgeber des Bulletin hierauf eingehen und mir sogar zugestehen
wollen, daß ich einzelne Puncte etwas weiter ausführe, dagegen alles
Überflüssige weglasse, so würde der Inhalt sich etwa so gestalten.
Von § 159 würde der Theil I beibehalten, II und III gänzlich
gestrichen; § 160 beibehalten etwa mit Weglassung von Nros. 5 und 7;
§161 beibehalten, sogar noch etwas vervollständigt; § 162 wesent
lich beibehalten; § 103 in veränderter, ausführlicherer Darstellung
beibehalten; § 164 beibehalten.
Hiermit wäre ein gewisser Abschluß erreicht, mit welchem man
sich wohl begnügen könnte, da die eigentliche Grundlage der Theorie
dann gewonnen ist. Dies würde etwa 50 Druckseiten, vielleicht auch
noch mehr geben. In Wahrheit habe ich meine Untersuchungen, von
denen damals nur ein Theil veröffentlicht ist, sowohl im Allgemeinen
als auch in ihrer Anwendung auf specielle Körper-Classen weiter
fortgeführt, soviel es meine in den letzten Jahren sehr beschränkte
Zeit gestattete; ein eigentliches Ende dieses Arbeitsfeldes ist gar nicht
zu absehen. Würde mehr gewünscht, so könnte eine Fortsetzung
geliefert werden, aber mir scheint die obige Abgrenzung vorläufig
eine zweckmäßige, und man könnte der beabsichtigten Darstellung