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„Wächst eine Größe beständig, aber nicht über alle Grenzen, so
nähert sie sich einem Grenzwerth“. Ebenso habe ich (S. 18) aus
drücklich bemerkt, daß ich keinem Menschen etwas Neues zu sagen
glaube durch den Satz (C): „Zerfallen alle Puñete ... in zwei Stücke
hervorbringt“. Ebenso wenig endlich halte ich für neu den in
meinem letzten Briefe an Sie angeführten Satz (D); „Zerfallen alle
Größen eine kleinste Größe“. Die ganze Tendenz
meiner Schrift, die ich in der Einleitung und in § 3. deutlich be
zeichnet zu haben glaube, geht vielmehr lediglich darauf hinaus,
mit Benutzung der allgemein bekannten Schnitt-Erscheinung nach
zuweisen (was meines Wissens noch nirgends geschehen war), daß
auf der alleinigen Grundlage der Arithmetik der rationalen Zahlen,
also ohne jede Zuziehung des ziemlich dunkelen und complicirten
Größen-Begriffes, die irrationalen Zahlen mit einem Schlage definirt
werden können, und zwar, was das Wichtigste ist, in derjenigen Voll
ständigkeit (Stetigkeit), welche für einen absolut strengen, wissen
schaftlichen Aufbau der Arithmetik der reellen Zahlen ausreichend
und zugleich unentbehrlich ist. Daß dies wirklich gelungen ist,
stellen Sie, wie ich glaube, nicht in Abrede (dasselbe gilt von der
Darstellung der Herrn Heine und Cantor in Halle, die nur äußer
lich von der meinigen verschieden ist); unsere Meinungs - Differenz
bezieht sich ausschließlich auf die von Ihnen ausgesprochene An
sicht, daß diese Principien, wenn auch in anderem Gewände, doch
vollständig in Euklid’s Elementen enthalten seien, und Sie wieder
holen in Ihrem letzten Briefe diesen Ausspruch theils ausdrücklich,
theils implicite dadurch, daß Sie in dem zweiten Theile des oben
citirten Passus gerade die Vollständigkeit oder Stetigkeit, — um
die allein sich meine ganze Schrift dreht und drehen mußte, wenn
der beabsichtigte Erfolg erreicht werden sollte —, für etwas Selbst
verständliches erklären, theils endlich dadurch, daß Sie schreiben:
„Die .. Definition von der Gleichheit zweier Verhältnisse ... ent
scheidet Alles mit Einem Schlage. Wenn Sie dies nicht anerkennen,
so kann ich es mir nur dadurch erklären, dass Sie nicht erwogen
haben, dass Euklid bei jener Definition die Existenz von Ver
hältnissen, die nicht dem Verhältniss von zwei ganzen
Zahlen gleich sind, voraussetzt. Sie haben die Absicht von
vorne herein nur rationale Zahlen vorauszusetzen und
Grössen, die durch rationale Zahlen gemessen werden. Euklid