§ 46. Die YerwandtschaftsgleichuBg.
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jugierte Elemente. Das negative Zeichen von 1c zeigt somit an, dafs,
wenn ein Element des einen Paares innerhalb der Elemente des
zweiten liegt, dann sein zugeordnetes Element außerhalb dieser beiden
liegen mnfs: die zugeordueten Elemente der beiden Paare trennen
daher gegenseitig einander. Vertauscht man im Symbol die zugeord-
neteu Elemente eines Paares oder das eine Paar mit dem anderen,
so behält das Symbol in jeder dieser Anordnungen seinen Wert — 1,
d. h. in jeder dieser Anordnungen sind die vier Elemente vier har
monische Elemente.
Einen sehr speciellen Fall von vier harmonischen
Puncten stellen die Grenzpuncte einer Strecke, ihr Mittel-
punct und der unendlich ferne Punct der Geraden dar.
Denn sind = 0, A 2 — 0 die Gleichungen der Grenzpuncte, so
ist A t -J- A 2 — 0 die Gleichung des Mittelpunctes der Strecke,
und A x — A 2 = 0 die Gleichung des unendlich fernen Punctes, also
der Wert des Doppelverhältnisses (0, oo, — 1, 1) = 1 = — 1.
Sind aber A x = 0 und A 2 — 0 die Gleichungen zweier Ebenen,
so sind A i — A 2 — 0, A t -f- A 2 = 0, die Gleichungen zweier Ebenen
welche die beiden Nebenwinkel halbieren, die von den Ebenen
A x — 0 und A 2 — 0 gebildet werden.
Halbiert man einen Winkel, den zwei Ebenen ein-
schliefsen, und seinen Nebenwinkel, so erhält man vier
har m o ni s ch e E ben en, und z w ar s i n d di e H al bi er u ugseben en
das eine und die beiden anderen Ebenen das andere Paar
zu geordneter Elemente.
In der dritten Lage hat eines der Doppelverhältnisse der vier
Puncte den Wert k = 1 — ^—- ■ Die vier Puncte selbst werden ein
System äquianharmonischer Puncte genannt. Wir gehen jedoch auf
die Eigenschaften dieses Systems nicht näher ein, da es innerhalb
des Rahmens unserer Entwickelungen keine Anwendung findet.
§ 46.
Die Verwandtschaftsgleichung.
Die Yerwandtschaftsgleichung, welche die projectivische Beziehung
zwischen den Elementen zweier einförmigen Gruudgebilde feststellt,
enthält inhomogenerWeise vier Constante: a, 1), c, d, und ist somit
durch das Verhältnis dreier derselben zur vierten gegeben. Kennen
wir daher drei Paare entsprechender Elemente der beiden Grundge
bilde, so können wir diese drei Verhältnisse und damit die Verwandt
schaftsgleichung bestimmen. Hieraus folgt: