Full text: Elektromagnetische Theorie der Strahlung (2. Band)

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Feld und Bewegung einzelner Elektronen 
§ 20 
gleichungen ausgeht. Hier, in der Dynamik des Elektrons, gilt 
die Konstanz der Masse nicht mehr; die von den Newtonschen 
Bewegungsgleichungen geforderte Proportionalität zwischen 
Kraftvektor und Beschleunigungsvektor trifft hier nicht mehr 
zu. Aber auch in dieser neuen Mechanik, wo die Massen 
Funktionen der Geschwindigkeit sind, bewahren die 
Lagrangeschen Gleichungen ihre Gültigkeit. 
Erweisen sich schon in der gewöhnlichen analytischen Me 
chanik die Lagrangeschen Gleichungen als nützlich zur Formu 
lierung verwickelter Aufgaben, so tritt ihr Nutzen in der neuen 
Mechanik noch deutlicher hervor. Denn hier sind nicht mehr 
die Impulskomponenten vom ersten Grade, die Energie ist nicht 
mehr vom zweiten Grade in den Geschwindigkeiten qx. Impuls 
und Energie sind weniger einfache Funktionen, welche sich in 
dessen alle aus der Lagrangeschen Funktion ableiten lassen. 
Kennt man diese Funktion, so gelangt man unmittelbar zu den 
Bewegungsgleichungen (116), welche Impulssatz und Energiesatz 
enthalten. 
Die Bedeutung der Lagrangeschen Methode für die neue 
Mechanik wird noch deutlicher hervortreten, wenn wir die Vor 
aussetzung der Konstanz der Lichtgeschwindigkeit fallen lassen, 
und c als Funktion der Koordinaten betrachten werden (§51). 
Dann werden in den Lagrangeschen Gleichungen auch die zweiten 
Glieder links zur Geltung kommen, und als Schwerkräfte ge 
deutet werden. Beide Eigenschaften der Masse, die Trägheit 
und die Schwere, werden so in den Lagrangeschen Gleichungen 
zusammengefaßt werden. 
Wir kehren nunmehr zum speziellen Falle des kugel 
förmigen Elektrons zurück. Wir setzen für den Betrag des 
Impulses den in (113a) erhaltenen Wert ein und berechnen 
auf Grund der Formeln (115) und (115a) die longitudinale 
und transversale Masse. Wir finden 
(117) 
m 
1 i _ I i n /i+i\ + _ 2 _] 
2ac~ j3 2 l ß \i — ß) ^ 
(117a) 
m, 
r
	        
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