§ 71. Die Raumcurve und der Ebenenbüschel der dritten Ordnung. 211
in eine Gerade und einen Ebenenbüschel der zweiten Ordnung, dessen
MitteIpuuct jener Punct ist.
Haben die beiden collinearen Systeme zwei Puncte ihrer Schnitt
linie entsprechend gemein, so zerfällt der Ebenenbüschel der dritten
Ordnung in drei Gerade, von denen die eine die Schnittlinie der beiden
Systeme ist, während jede der beiden anderen durch einen der beiden
sich selbst entsprechenden Puncte der Schnittlinie hindurchgeht.
Liegen auf der Schnittlinie der beiden collinearen Systeme drei
sich selbst entsprechende Puncte der beiden Systeme, so haben sie
die beiden Punctreihen auf der Schnittlinie gemeinsam; dann liegen
je zwei entsprechende Gerade der beiden ebenen Systeme in einer
Ebene, und alle diese Ebenen sowohl als auch die Verbindungslinien
je zweier entsprechender Puncte gehen durch einen Punct des Raumes.
Nennen wir nun zwei collineare ebene Systeme, bei denen die Verbindungs
linien entsprechender Puncte sich in einem Puncte vereinigen, per
specti vis ch, so haben wir den Satz:
Haben zwei collineare ebene Systeme eine Punctreihe
entsprechend gemein, so liegen sie perspectivisch.
Haben endlich die beiden collinearen ebenen Systeme drei Puncte
ihrer Ebenen entsprechend gemein, so fallen sie in einander. Die
beiden Systeme besitzen dann drei Doppelpuncte und somit auch
drei Doppelgerade. In jeden dieser beiden Tripel von Doppelele
menten ist mindestens ein Element reell; die beiden anderen sind in
beiden Tripeln gleichzeitig reell oder imaginär und werden stets
von den reellen Elementen des anderen Tripels getragen
Zwei in einander liegende collineare ebene Systeme
haben drei Doppelpuncte und drei Doppelgeradeu, von
welchen mindestens ein Doppelpunct und eine Doppel
gerade reell ist.
§ 71.
Die Raumcurve und der Ebenenbüscliel der dritten Ordnung.
Die Raumcurve und der Ebenenbüschel der dritten Ordnung stehen
nicht allein einander reciprok gegenüber, sondern auch noch in einer
anderen engen Beziehung, welche wir nunmehr erörtern wollen. Zu
nächst soll aber aus der Entstehungsweise der beiden Gebilde (§ 68
und § 70) eine neue analytische Repräsentation derselben hergeleitet
werden, bei welcher Ableitung wir aber nur das eine der beiden Ge
bilde zu berücksichtigen brauchen, da die für das eine gewonnenen
Resultate sich nach dem Gesetze der Reciprocität auf das andere
werden übertragen lassen.
Wir wollen etwa die Raumcurve der dritten Ordnung unserer
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