214 II. Abschnitt. Zehntes Capitel. Die Erzeugnisse projectiv. Grundgebilde.
Das Gesetz der Reciprocität lehrt nun unmittelbar, dafs der Ebenen-
biindel der dritten Ordniing gleichfalls durch eine Gleichung von der
Form (3.), wo aber die Gröfsen M Q , M v M. Ä linear nach Puuctcoor-
dinaten sind, oder durch drei Gleichungen von der Form (4.) oder (5.),
worin W 0 — 0, W x = 0, W 2 — 0, TF 3 = 0 vier Punctgleichungen
bezeichnen, dargestellt wird.
§ 72.
Fortsetzung.
Jeder Parameterwert in dem Gleichungssysteme
W 0 — IW X = 0, W x — AIF 2 = 0, W 2 — AIF 3 = 0 (5:)
bestimmt also einen Punct der Curve. Ist nun
W n - l'W x =0; W t — 1'W 2 = 0 ; W 2 — A'TF 3 =0
ein zweiter Curvenpunct, so müssen sich für jede Ebene, welche
durch beide Curvenpuncte hindurchgeht, sechs Constante, m, n, p,
und m, n, p, auffinden lassen, § 38, dergestalt, dafs
m{W 0 - KW X ) + n{W t - ATF 2 ) +piW 2 - AJF 3 )
eee m (W 0 — XW x ) + n\W x — XW 2 ) + p\W 2 - A'IF 3 ).
Diese Identität kann aber nur bestehen, wenn die sechs Constanten
den Bedingungen genügen
rn — m\ ml — n — m 1’— n
p — nl—p — n l'; pl=p'l,
welche sich in die eine zusammenziehen lassen:
(m/T-j- ri)l'= —p .
Es stellt daher
m[W 0 — IW X — l" 2 (W 2 - AIF 3 )J
n [W x — IW 2 - l'(W 2 - ATF 3 )] = 0, (6.)
worin n und m bewegliche Gröfsen sind, eine Ebene dar, welche
durch die beiden gegebenen Puncte hindurchgeht.
Die Secaute ist daher durch die beiden Gleichungen bestimmt:
w 0 ~(l + X')W 1 +U'W t '~0*
w x -(l + l') W 2 + ll'W 3 = or [
von denen sich die zweite aus (6.) für m — 0 und die erste für
m = 1, n — — l' ergiebt.
Läfst man nun die beiden Curvenpuncte zusammeufallen, so geht
die Secante in eine Tangente über und es wird somit die Tangente
im Puncte P, welcher dem Parameter l zugehört, durch die beiden
Gleichungen bestimmt, welche sich aus (7.) für 1 = 1' ergeben,
also durch