Zweites Capitel.
Die Ebene und die lineare Gleichung.
§ 7.
Die Gleichung der Ebene.
Es ist unmittelbar klar, dais die drei Coordinateli des Puñetes
einer Ebene nicht von einander unabhängig sein können. Und in
der That nimmt man zwei derselben etwa x und y willkürlich an,
so ist die dritte 0 unzweideutig bestimmt, wie die Construction der
selben zeigt. Es stehen also die Coordinateli irgend eines Puñetes
einer Ebene in einer derartigen Abhängigkeit von einander, dais
durch zwei derselben stets die dritte und zwar eindeutig bestimmt
ist. Es müssen also die drei Coordinateli durch eine und nur eine
einzige Gleichung mit einander verbunden sein, welche wegen der
eindeutigen Bestimmbarkeit nach jeder Coordinate linear sein wird.
Diese Behauptung bestätigt auch die früher gewonnene Formel für
den Inhalt einer Pyramide. Denn sieht man darin den einen Punct
als variabel au, während man den Inhalt Constant läfst, so beschreibt
derselbe eine zur Grundfläche der Pyramide parallele Ebene. Es
stellt also unter diesem Gesichtspuucte die Formel den Zusammen
hang der einem Puñete dieser Ebene zugehörigen Coordinateli dar.
Die nämliche Thatsache erhellt auch noch in anderer Weise aus
unserer Formel, Betrachtet man nämlich darin den einen Punct als
beweglich und den Inhalt als variabel, so verschwindet der letztere,
so oft der Punct in die Ebene der drei anderen Ecken der Pyramide
zu liegen kommt, und umgekehrt, so oft der Inhalt verschwindet,
fällt der Punct in diese Ebene. Es stellt also der gleich Null ge
setzte Ausdruck den Zusammenhang der Coordinateli von vier Puncten
einer Ebene dar und dieser Ausdruck ist linear nach den Coordinateu
eines jeden der vier Puñete,
Die Gleichung der Ebene, d. i. der Zusammenhang der Coordi
nateli irgend eines Puñetes derselben, läfst sich auch ohne Benutzung
jener Formel für den Inhalt der Pyramide in einfacher und unmittel
barer Weise, ivie jetzt gezeigt werden soll, herleiteu.
Es gehe zunächst die Ebene nicht durch den Anfangspunct des
rechtwinkligen Coordinatensystems. x, y, z seien die Coordinateli
irgend eines ihrer Puñete, r sei der Radiusvector desselben und a,
ß y y die Winkel, welche derselbe bezüglich mit der X-, Y- und Z-Axe
bildet. Ist dann p der Abstand der Ebene vom Coordiuateu-Anfangs-
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