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I. Abschnitt. Viertes Capitel. Die Gerade.
ung aus, unter der die beiden Geraden zu einander paral
lel sind. Dieselben zeigen, dafs dann die Ebenen, welche die beiden
Geraden auf dieselbe Coordinatenebeue projicieren, zu einander parallel
sind, wie wir denn umgekehrt aus dieser geometrischen Thatsache
die obigen ßedingungsgleichungen für den Parallelismus der beiden
Geraden hätten ableiten können.
§ 22.
Winkel einer Geraden und Ebene.
Um den Winkel zu berechnen, den eine Gerade und eine Ebene
mit einander bilden, gehen wir von der Bemerkung aus, dafs dieser
Winkel jenen zu 90° ergänzt, welchen die Gerade mit dem Perpen
dikel auf die Ebene einschliefst. Die Winkel, die dieses Perpen
dikel mit den Axen bildet, sind aber durch die Gleichung der Ebene
§ 7, 2 gegeben und daher auch der Winkel, den diese beiden Geraden
einschliefsen, leicht bestimmbar.
Es sei
Ax -f By -f Cs + D = 0
die Gleichung der Ebene, und
x — ms -j- p, y = ns -f- q
seien die Gleichungen der Geraden.
Bezeichnen cc, ß, y die Winkel, welche das Perpendikel auf die
Ebene bezüglich mit der X-, Y- und Z-Axe einschliefsen, so ist
wo für die allgemeine Wurzel jenes Zeichen zu nehmen ist, durch
welches , — positiv wird: die Winkel /1, u, v, welche die
Vä 2 + B 2 -f C 2
Gerade bezüglich mit der X- Y- und Z-Axe bildet, sind wieder durch
die Formeln gegeben § 20, 2
n
; cosa
cos v = -■
Vvi 2 -f- n * + 1
V m 2 -{- n 2 -f- 1
Bezeichnet daher of den Winkel, den die Gerade mit der Ebene
bildet, so ist 90° — & der Winkel, den dieselbe mit dem Perpendikel
eiuschliefst und daher
Am Bn G
(1.)
VA 2 + B 2 + C 2 Vm 2 + n 2 4- 1
Aus dieser Formel kann mau nun die Bedingungen ableiten,
unter welchen eine Gerade auf einer Ebene senkrecht steht, oder ihr
parallel ist.