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+ ...==0 seyn. Entwickelt man diese Ausdrücke nach dem
binomischen Lehrsätze, so erhalt man ein Aggregat von der
Form C+D\/—i, indem man das Aggregat aller reel
len Glieder mit C, und das Aggregat aller imaginären
Glieder mit D\/—i bezeichnet. Es muß also C+T>\/—1
—0, folglich C=0, und J)—0 seyn.
Wenn nun zugleich x — A— B\A—1 ist, so muß
das Aggregat der Ausdrücke (A-B[/-i) n -{-a(A-B\/-iy- 1
— o seyn. Dieses Aggregat
kommt mit dem obigen, für x—A-\-B\A—1, ganz über
ein, nur hoben hier die imaginären Glieder die entgegenge
setzten Zeichen (§. 419). Das Aggregat wird demnach seyn
C—D\A—1; und da nach dem Obigen C—0, und
B=0, so ist dasselbe auch —0, und die Gleichung hat
also die Wurzel x—A—B\A—1.
§. 428. Hat eine Gleichung imaginäre Wurzeln, so
sind diese von der Form AAzBV'—1.
Daß die imaginären Wurzeln der Gleichungen vom
zweiten Grade diese Form haben, ist in Kapitel V. erwie
sen worden. Eben so weiß man schon, daß die Gleichun
gen vom ersten Grade nur eine reelle Wurzel haben kön
nen. Wenn hier also der Beweis geführt wird, daß jede
Gleichung mit reellen (Koefficienten sich in reelle Factoren
vom ersten und zweiten Grade zerlegen lasse; so ist hiermit
zugleich der Beweis für die Wahrheit des obigen Satzes
geführt.
Die Gleichungen von ungerader Ordnung haben we
nigstens eine reelle Wurzel, also auch einen reellen Faetor
vom ersten Grade. Nach Ausscheidung dieses Factors
wird jede Gleichung von ungerader Ordnung in eine an
dere von gerader Ordnung verwandelt, und nur diese blei
ben hier zu untersuchen übrig.