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verbinde man mit einer Krummen (Curve); so werden die
Abstände der Punkte, wo diese Abscissenlinie schneidet, vom
Anfangspunkte jener Abscissen, die Wurzeln der Gleichung
darstellen.
Ein Beispiel wird das Gesagte mehr verdeutlichen.
Es sey die Gleichung gegeben: .r 3 —3x 2 — lO.r+24
—0. Man setze nach einander für a: die Zahlen — 4,
— 3, —2, — 1, 0, 1, 2, 3, 4, 5 re. und man erhalt be
ziehungsweise die Werthe der Gleichung —48, 0, -4-24,
-1-30, -4-24, -4-12, 0, —6, 0, + 24. Die drei Wur
zeln der Gleichung sind also: —3, -4-2, -4-4. Man ziehe
nun (Fig. 27) die Linie XY, und stecke darauf aus einem
beliebigen Anfangspunkte A die Linien AB, AG, AD,
AE, AF, AG, Ali re. ab, welche den angenommenen
Werthen von x entsprechen. Auf den Endpunkten dieser
Abscissen errichte man die Senkrechten Al, BK, DL, GNk.,
welche mit den positiven und negativen Werthen der Glei
chung überein kommen; und nun ziehe man die Curve
HNMIKCLE re. Diese Curve schneidet die Abscissenlinie
XY da wo die Wurzeln der Gleichung liegen, nämlich bei
II, C und E; und zwar ist II eine negative Wurzel, weil
sie links vom Nullpunkte liegt, und es sind C und E po
sitive Wurzeln, weil sie rechts vom Nullpunkte liegen.
§. 434. Die Gleichungen lassen sich noch auf eine
andere Art construiren, welche man die rein geometrische
Construclion nennen könnte, indem sie keiner arithmetischen
Berechnung bedarf. — Als die neuere Analysis sich zu
entwickeln anfing, hielt man noch immer die geometrische
Analysis der Alten für vollkommener. Und es ist auch
nicht zu leugnen, daß die Darstellungsart der letzrern ein
leuchtender, und ihre Auflösungen im Allgemeinen eleganter
sind. Sogar führt in einigen Fällen die geometrische Ana