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bei den Mathematikern bekannt ist. Durch Halley wurde
diese Methode noch vervollkommnet. — Newton handelt in
dem letzten Kapitel seiner Arilh. univ. die Construction der
Gleichungen umständlich ab. Er lehrt dadurch einen Nä
herungswerts) der Wurzel einer gegebenen Gleichung finden,
welcher genau genug ist, um seine Näherungsmethode auf
denselben anwenden zu können.
Nach dieser Abschweifung kehren wir zur arithmetisch
geometrischen Construction zurück.
§. 436. Die wichtigsten und nützlichsten Lehren aus
der Theorie der Gleichungen, welche durch Construction
mehr veranschaulicht werden können, stellen wir in folgen
den Sätzen zusammen:
1) Da die Werthe der Gleichungen vom ersten Grade,
wenn für x nach einander die Glieder einer arithmetischen
Progression gesetzt werden, ebenfalls eine arithmetische Pro
gression bilden (§. 413.), so muß die durch die Endpunkte
der Ordinären einer solchen Gleichung gelegte Linie eine
gerade seyn (Fig. 30). Denn bei arithmetischen Progressio
nen ist AB:BI=AC:CK=AD:J)L etc., und diese
Proportionen können nur statt finden, wenn die Dreiecke
ABI, ACK, ADL etc. ähnlich sind, und also die Linie
PN eine gerade ist. Eine Gleichung vom ersten Grade
muß also nothwendig eine Wurzel haben, weil die Linie PN
die Abscissenlinie HF nothwendig irgendwo schneiden muß,
wenn nicht beide parallel sind.
2) Jede Gleichung vom zweiten Grade hat nicht mehr
und nicht weniger als zwei Wurzeln; es kann aus diesem
Grunde die zu ihr gehörende Curve nur eine Umbiegung
haben. Die Gleichung x 2 —2x — 8=0 gibt die in Fig. 31
dargestellte Construction. Hätte die verzeichnete Curve mehr
als die eine Umbiegung bei K, so könnte auch die Linie GE,