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Denn um die negativen Wurzeln zu berechnen, bedarf es
nur der Verwandlung derselben in positive (§. 407.), und
es ist immerhin vortheilhafter, sich dieser leichten Verwand
lung zu bedienen, als die negativen Wurzeln direct aufzusuchen.
§. 442. Die irrationalen Wurzeln können, wie wir
schon wissen, nie ganz genau gefunden werden. Es ist je
doch erforderlich, sie beliebig genau darstellen zu können,
wenn sie praktischen Nutzen haben sollen. Und um nun im
Stande zu seyn, die Naherungswerthe der irrationalen
Wurzeln zu berechnen, müssen sie vorher in so enge Gren
zen eingeschlossen werden, daß zwischen diesen Grenzen nur
eine Wurzel enthalten ist. Mehrere der vorzüglichsten Ma
thematiker haben es sich angelegen seyn lassen, Methoden
zu geben, vermittelst welcher man sich auf eine leichte Art
die Kenntniß dieser Grenzen verschaffen könne.
§. 443. Die direkteste dieser Methoden ist die von
Lagrange, die wir schon kennen gelernt haben. Sie führt
immer sicher zum Ziele; nur hat sie das Unbequeme, daß
sie fast immer auf große, und oft sogar auf unüberwindliche
Weitlauftigkeiten führt. Wir haben gesehen, welche Mühe
es kostet, um für eine Gleichung vom fünften Grade die
Gleichung der Differenzen zu berechnen. Und daran hat
sich noch niemand gewagt, die Gleichung der Differenzen
für eine gegebene Gleichung vom sechsten Grade zu berech
nen. Gesetzt aber, die hierin liegende Schwierigkeit sey
glücklich aus dem Wege geräumt, und nun fände man die
kleinste Differenz der Wurzeln —0,01. Zudem zeigte die
Berechnung der Grenze der größten Wurzel, daß diese Wur
zel —1000 seyn könne. Für diesen Fall, der noch keines-
weges einer der ungünsiigern ist, sind für x folgende Sub
stitutionen zu machen (§. 421.)
0.0,01.0,02... 0,99.1.1,01.1,02.... 999,98.999,99-1000,