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§. 467. Vieta lehrt in der Abtheilung seines Werks:
De numerosa potestatum purarum resolutione die Wur
zeln bis zur 6ten Potenz aus gegebenen Zahlen ziehen. So
findet er z. B. 1/2000000=11,224175. Sein Verfahren
ist dem Wesentlichen nach das noch jetzt gebräuchliche.
Dann geht er in der folgenden Abtheilung: Do numerosa
potestatum aclkeekaium resolutione auf demselben Wege
zur Auflösung der Zahlengleichungen über. Sein Verfah
ren wendet er auf die folgenden 20 Formen von Gleichun
gen an:
= 7. x 4 -t-ax' 1 =q, x 3 —ax — 7. ax —x~ — q
x 3 -+-ax —7. x % -i-ax — 7. x 3 —ax 3 —q. ax —x 3 =q.
x 3 -\-ax 3 —q. ¿c 5 +ct.r 3 =7. x 4 —ax 3 -\-hx—q. ax 2 —x 3 =.q,
x 4 -\-ax —7. x 6 -l-ax —7. x 4 +ax 3 —hx— 7. ax —x 4 —q,
x 4 ~t-ax 3 —q. x*—ax —7. x h — ax 3 + hxz=.q. ax 3 —x 4 —q.
Die sämmtlichen Zahlen-Coefficienten sind so gewählt,
daß die zu berechnende Wurzel rational ist. Um die irra
tionalen Wurzeln (raUices proximas veris, slio^uin irra
tionales) zu berechnen, schreibt Vieta vor, «=-—, oder
x = ^~ einzusetzen, und die Wurzeln aus den transfor-
mirten Gleichungen zu berechnen.
Vieta berechnet nie mehr als eine Wurzel, und um die
negativen Wurzeln bekümmert er sich gar nicht. Er kannte
aber, wie aus andern Stellen hervorgeht, sogar die Bezie
hungen der Wurzeln einer Gleichung zu ihren Coefficienten.
(De emendatione sefluationum, p. 158).
Die Methode von Vieta ist durchaus allgemein und
sicher, sobald die erste und allenfalls zweite Ziffer der Wur
zel bekannt ist. Mit Beihülfe einer einfachen Division am