Full text: Die Algebra (Theil 2)

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Bezeichnung der Potenzen der unbekannten Größen ein, wie 
dies im ersten Theile S. 92 naher angegeben ist. Diese 
Bezeichnungsart wurde einige Zeit hindurch von seinen 
Landsleuten beibehalten. Albert Girard bearbeitete nach 
Stevin die Algebra mit vielem Erfolg. Er legte seine Ent 
deckungen in einem kleinen Werke nieder: Invention nou- 
veHe en l'AI^ebre ete. 1629, das ungeachtet seines inne 
ren Gehalts doch wenig bekannt und selten ist. Die Wur 
zeln bezeichnet er schon so, wie wir es noch jetzt thun; in 
der Bezeichnung der Potenzen folgt er Stevin. 
Der Portugiese Nonius oder Nunez (geboren 1492, 
gest. 1577 zu Coimbra) gab im Jahre 1567 eine Algebra 
in castilianischer Sprache heraus. Dieser Nonius ist noch 
bekannt als der Erfinder einer Vorrichtung, um mathema 
tische Instrumente genauer und schärfer einzutheilen, die 
seinen Namen führt; und dann als der Entdecker des Um 
standes, das der Schatten jeder horizontalen Sonnenuhr, 
wenn diese an einem Orte aufgestellt ist, dessen Zenith zwi 
schen dem Aequator und dem Tageskreise der Sonne liegt, 
Morgens und Abends rückgängig wird. 
In England wurde die Algebra durch die Werke von 
Robert Record, Richard Normann und Leonhard Digges 
zuerst bekannt. Des Erstern Werk flle whitstone of 
witle, which is the seconde parte of Arithmctique etc. 
1557, wurde sehr verbreitet. Harriot (geb. 1560 zu Ox 
ford, gest. 2. July 1621) begründete und erweiterte die 
Lehre von den Gleichungen, und mit Recht wird sein Name 
gefeiert. Seine Artis analjticae praxis erschien erst 1631 
im Drucke. Man hat noch viele ungedruckt gebliebene 
Manuscripte von ihm. Die Potenzen drückte er durch 
Wiederholungen des Buchstabens aus, der die Wurzel be 
zeichnet; die Zahl-Coefficienten setzt er vor die allgemein
	        
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