Full text: Die Algebra (Theil 2)

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viel mit den arithmetischen Reihen in Beziehung auf pro 
phetische und besonders biblische Zahlen *). Späterhin 
machten sich Scheybl (1552), Johann Neudörfer, Lochner, 
Peter Roth, Clavius (1608), Faulhaber und andere durch 
ihre algebraischen Schriften bekannt. Johann Faulhaber 
gehört mit zu den berühmtesten Cossisten, welche im ersten 
Viertel des 17ten Jahrhunderts lebten. Er wohnte zu 
Ulm, und war aus niederm Stande hervorgegangen. Mit 
Descartes wurde er bekannt, als dieser in Militairdiensten 
durch Ulm kam. Er gab mehrere Werke über einzelne 
Theile der reinen und angewandten Mathematik heraus, 
welche in dem Zeitraume von 1610 bis 1675 er 
schienen. Auch er befaßte sich viel mit prophetischem Zah- 
lentande. Sein vorzüglichstes algebraisches Werk ist der 
Cubiccossische Lustgarten. Ueberhaupt war die Be 
schäftigung der hier genannten Schriftsteller mit der Alge 
bra mehr unnütze Spielerei, als daß sie auf Wissenschaft 
lichkeit oder Anwendbarkeit im Leben hingearbeitet hätten. 
Die Aufgaben (Fürgab war damals der gebräuchliche Name 
derselben) wurden der Algebra und des Rechnens wegen 
erdacht, und führten meistens auf ein und dasselbe Resul 
tat hin. Sie wurden höchst selten allgemein dargestellt; 
daher die bekannten Größen auch immer durch bestimmte 
Zahlen ausgedrückt wurden. Die Sprache in den cossi'schen 
*) Er bemerkt unter anderem daß, wenn man die 24 Buch 
staben deS Alphabets mit den auf einander folgenden Trigonal- 
zahlen bezeichne, die Summe der Zahlen —2300 (Daniel 8 vs. 14); 
die Zahlen deS SatzeS Id bestla Leo, —666 (Off. Joh. 13 v«. 18); 
und diejenigen von Vae tibi papa, vae tibi, ---1260 (welche in der 
Off. Ioh. zweimal vorkommt), gebe. Stifcl erzahlr, daß er im 
Bade gesessen, als er die Bedeutung der lctztern Zahl gefunden 
habe, woran er lange gesucht Hier also ein Gegenstück zu Ar- 
chimcds Gefunden! Gefunden!
	        
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