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zu, und benennt sie in dieser Hinsicht nach dem höchsten
Exponenten der unbekannten Größe. Ist dieser Exponent»,
so nennt man die Gleichung eine vom »ten Grade, z. B.
vom Iften, 2ten, 3ten, 4ten re. Grade, wenn n=1, 2, 3,
4 rc. ist. Es wird jedoch vorausgesetzt, daß die so benannte
Gleichung nicht in allen Gliedern x als Factor enthalte,
daß also ein lediges Glied vorhanden sey.
Die Gleichungen vom 2ten Grade nennt man gewöhn
lich quadratische, die vom 3ten Grade cubische, und die
vom 4ten Grade biquadratische.
Man bedient sich vorzüglich der erstern der beiden obi
gen Formen einer Gleichung bei der Auflösung der Glei
chungen vom ersten und zweiten Grade; die zweite findet
besonders bei Gleichungen höherer Grade und auch dann
Anwendung, wenn die allgemeinen Eigenschaften der Glei
chungen erforscht oder erwiesen werden sollen.
§. 313. Man kann für die im vorigen §. allgemein
ausgedrückten Koefficienten eben sowohl positive als nega
tive Größen annehmen, und so können also auch die einzelnen
Glieder der Gleichung entweder positiv oder negativ seyn,
ohne daß dadurch eine Ausnahme von der obigen allgemei
nen Form gemacht werde.
Die negativen oder gebrochenen Exponenten der unbe
kannten Größe werden weggeschafft, so daß also für n im
mer nur eine ganze, positive Zahl angenommen werden darf.
Manche der Koefficienten können 0 werden, und dann
fallen also die mit denselben verbundenen Potenzen der un
bekannten Größe weg. Eine Gleichung, worin einige Po
tenzen, von der höchsten bis zur niedrigsten, fehlen, heißt
eine unvollständige; hingegen eine solche, wo die Po
tenzen-Reihe der unbekannten Größe durch kein fehlendes
Glied unterbrochen ist, eine vollständige.