Full text: Transcendente Elementarlehre (Erster Theil)

IV 
die auf einander bezogenen einzelnen Vorstellungen selbst, und 
die Art und Weise, wie von Einer, oder von mehren dersel 
ben zu der andern der Fortgang gemacht wird. Sieht man 
hier ab von der Bestimmtheit der Bezogenen, so gelangt man 
zu der Vorstellung einer einzelnen mathematischen Beziehungs 
form. Die Abstraction von den Verschiedenheiten, derer die 
einzelnen mathematischen ßeziehungsformen selbst fähig ge 
dacht werden können, führt endlich zu dem Begriff einer ma 
thematischen Beziehungsform überhaupt. Eine solche Bezie 
hungsformnimmt den Namen einer ßestimmungsform an, in so 
fern sie zur nähern Bestimmung eines mathematischen Objects 
mittelst anderer in Anspruch genommen wird. 
Abstrahirl man bei dem gegenseitigen Beziehen der 
Quanta von ihrer Qualität, und fafst dabei lediglich ihre 
Quantität ins Auge; so befindet man sich in dem Gebiete des 
jenigen Theiles der Wissenschaft, welcher nicht uneigentlich 
„allgemeine Gröfsenlehre” genannt wird, und den Anfang 
der mathematischen Analysis bildet. Die Analysis bleibt aber 
bei diesem nächsten Gröfsenbegriff nicht stehen, sondern schrei 
tet von diesem zu den Begriffen: Verhältnifs oder Zahl, 
reelle algebraische G röfse, imaginäre algebraische 
Gröfse, algebraische Gröfse, Funktion, nebst den 
diesen beziehungsweise entsprechenden Beziehungs- und 
Bestimmungsformen, allmälig und vermittelnd, fort. Das 
Bewusstsein dieser geistigen Fortbewegung und der daraus 
erwachsenden Beziehungen, in ihrem nothwendigen Zusam 
menhänge aufgefafst, ist es, was die Wissenschaft der ma 
thematischen Analysis bildet. 
Nicht also, wie allgemein genug behauptet zu werden 
pflegt, mit Definitionen, sondern mit der Erzeugung des Ein 
zelnen und dem vollständigen ßewufstwerden des einem sol 
chen Act zu Grunde liegenden Allgemeinem, fängt die Mathe 
matik an. Das klare Bewufstsein der verschiedenen mathe 
matischen Erzeugnifsweisen bildet eben die Quelle der eigent
	        
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