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die auf einander bezogenen einzelnen Vorstellungen selbst, und
die Art und Weise, wie von Einer, oder von mehren dersel
ben zu der andern der Fortgang gemacht wird. Sieht man
hier ab von der Bestimmtheit der Bezogenen, so gelangt man
zu der Vorstellung einer einzelnen mathematischen Beziehungs
form. Die Abstraction von den Verschiedenheiten, derer die
einzelnen mathematischen ßeziehungsformen selbst fähig ge
dacht werden können, führt endlich zu dem Begriff einer ma
thematischen Beziehungsform überhaupt. Eine solche Bezie
hungsformnimmt den Namen einer ßestimmungsform an, in so
fern sie zur nähern Bestimmung eines mathematischen Objects
mittelst anderer in Anspruch genommen wird.
Abstrahirl man bei dem gegenseitigen Beziehen der
Quanta von ihrer Qualität, und fafst dabei lediglich ihre
Quantität ins Auge; so befindet man sich in dem Gebiete des
jenigen Theiles der Wissenschaft, welcher nicht uneigentlich
„allgemeine Gröfsenlehre” genannt wird, und den Anfang
der mathematischen Analysis bildet. Die Analysis bleibt aber
bei diesem nächsten Gröfsenbegriff nicht stehen, sondern schrei
tet von diesem zu den Begriffen: Verhältnifs oder Zahl,
reelle algebraische G röfse, imaginäre algebraische
Gröfse, algebraische Gröfse, Funktion, nebst den
diesen beziehungsweise entsprechenden Beziehungs- und
Bestimmungsformen, allmälig und vermittelnd, fort. Das
Bewusstsein dieser geistigen Fortbewegung und der daraus
erwachsenden Beziehungen, in ihrem nothwendigen Zusam
menhänge aufgefafst, ist es, was die Wissenschaft der ma
thematischen Analysis bildet.
Nicht also, wie allgemein genug behauptet zu werden
pflegt, mit Definitionen, sondern mit der Erzeugung des Ein
zelnen und dem vollständigen ßewufstwerden des einem sol
chen Act zu Grunde liegenden Allgemeinem, fängt die Mathe
matik an. Das klare Bewufstsein der verschiedenen mathe
matischen Erzeugnifsweisen bildet eben die Quelle der eigent