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Zehnter Abschnitt.
enthalten; so enthält der Bogen OL, 2n — 4 dergleichen
Theile. Da aber ein Peripheriewinkel nur halb so groß ist
als ein Mittelpunktswinkel auf demselben Bogen (VI. is.),
so hat der Winkel OLL nur den halben Bogen OL zu sei
nem Maaße. Da nun dieser ganze Bogen aus 2 n — 4 Thei
len besteht/ so hat seine Hälfte u — 2 Theile; dasselbe Maaß/
was wir ooen für den Winkel LVL gefunden hatten.
Es ist nun noch zu zeigen/ daß einer dieser Winkel L^L die
richtige Große des halben PolygonwinkelS habe/ welches
sich ohne Schwierigkeit aus (§.n.) erweisen laßt.
§. 14. Aufgabe.
Ein reguläres Vieleck in ein einziges Dreieck zu
verwandeln.
Anleitung zur Auflösung. Wenn man in einem regu
lären Vieleck wie (Fig. 106.) alle großen Halbmesser gezo
gen hat/ so ist dadurch die Figur in so viele congruente
Dreiecke getheilt/ wie sie Seiten hat. Alle diese Dreiecke ha
ben den kleinen Halbmesser zur Höhe (§. 1. Anm.). Solche
Dreiecke lassen sich aber nach (V. 9.) sehr leicht in ein ein
ziges Dreieck verwandeln.
Dieses ist in bestimmter Beziehung auf eine Figur auszufüh
ren/ und wörtlich hinzuzufügen/ wie groß die Grundlinie
und Höhe des Dreiecks sein müsse/ welches dem Vielecke
gleich ist.
§. 15. Aufgab e.
In dem Perimeter eines regulären Vielecks sind
zwei beliebige Punkte gewählt, und aus dem Mittel
punkte Linien nach denselben gezogen; es soll dasjenige
Stück der Fläche des Vielecks, welches zwischen diesen
Linien und einem Theile des Umfanges enthalten ist, in
ein Dreieck verwandelt werden.
Anleitung zur Auflösung. Man ziehe aus dem Mit
telpunkte nach den Winkelspitzen, die zwischen den gedach