Full text: Lehrbuch der Ebenen Geometrie für Schulen (Erster Theil)

Ausmessung der geradlinigen Figuren. 221 
zolle, in Reißzeugen aber oft, ohne wesentlichen Nutzen, 
in zwölf Duodecimallinien getheilt. Für den Gebrauch 
des Mathematikers, und zu kleinen Messungen auf dem 
Papier, ist es am zweckmäßigsten ihn in zehn und hun 
dert Theile zu theilen, und diese bloß als Decimalbrüche 
des Zolles zu bezeichnen. Daß die Namenveranderun- 
gen in diesem Maaße durch Multiplicationen und Divi 
sionen mit 12 verrichtet werden müssen, ergiebt sich aus 
dem Obigen. Daher ist es zur Rechnung weit unbeque 
mer als das zehnrheilige. Indessen kann man dieser 
Unbequemlichkeit in jedem Fall auf eine sehr einfache 
Art ausweichen, wenn man sich bei jeder Mes 
sung einer Länge nur einer einzigen Einheit 
dieses Maaßes als Haupteinheit bedient, 
und diese zehntheilig theilt. Bei größeren Lan 
gen ist es zweckmäßig den Duo decimalfuß zur Haupt- 
einheit zu nehmen, und Längen die kleiner sind als ein 
Fuß durch zehntheilige Brüche des Fußes auszudrücken. 
Bei kleinen Messungen auf dem Papier ist der Duo 
decim alzoll die bequemste Haupteinheit, und auch diese 
zehntheilig zu theilen. Dadurch daß man den Duodeci- 
malfuß, oder Duodecimalzoll zehntheilig theilt, han 
delt man gar nickt gegen den Begriff einer solchen Ein 
heit. Denn der Duo decimalfuß heißt nicht deswe 
gen so, weil er zwölftheilig getheilt werden müßte, son 
dern deswegen, weil er der zwölfte Theil (pars 
duodecima) der Ruthe ist. Hiedurch hat seine Länge 
ein ganz bestimmtes Maaß, und er ist und bleibt ein 
Duodecimalfuß, man mag ihn theilen wie man auch will.
	        
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