Ausmessung des Kreises.
235
§. 3. Lehrsatz.
Die Peripherieen zweier Kreise verhal
ten sich gegen einander: a) wie die Halbmes
ser, b) wie die Durchmesser.
Hier ist zum Beweise von (a) der schon im vorigen §. citirte
Satz wörtlich auszusprechen, und auf den Kreis anzuwen
den. Die Richtigkeit von (d) folgt aus (a) in Verbindung
mit (XL io.).
§.4. Zusatz.
Das Verhältniß a) des Durchmessers zu
der Peripherie ist also in allen Kreisen das
selbe, und also auch b) das Verhältniß des
Halbmessers zur halben Kreislinie.
Wie (a) aus (§. 3.) folgt, sieht man leicht, wenn man zwei
beliebige Kreise zeichnet, auf diese den vorigen §., und auf
die so erhaltenen Proportionen (XI. 20.) anwendet. Aus
(XI. 11.) folgt (d).
§.5. Erklärung.
Wenn man den Durchmesser eines Kreises, er sei
groß oder klein, — 1 setzt, so ist aus dem vorigen §.
klar, daß die Länge der Peripherie durch eine einzige
und für alle Kreise gültige Zahl ausgedrückt werden
wird. Es ist in mathematischen Schriften allgemein
üblich, diese Zahl durch den griechischen Buchstaben n
anzudeuten, und es ist klar, daß eben diese Zahl die
Länge der halben Kreislinie vorstellen wird, wenn
man den Halbmesser — 1 setzt.
Der wahre Werth von n kann nur durch eine sehr
mühsame und weitläuftige Rechnung gefunden werden,