Full text: [Wahrscheinlichkeitsrechnung und Geometrie] (4. Band)

ANWENDUNG DER WAHRSCHEINLICHKEITSRECHNUNG ETC. 
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in der Landdrostei Stade 4,21 
in der Landdrostei Aurich 3,2 8 
in der Berghauptmannschaft Clausthal .... 2,56 
stehende Ehen gegen eine Witwe. 
In der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts hat man manche Witwenkassen zu Grunde gehen 
sehen, weil sie auf die (obigen Bemerkungen zufolge ganz falsche) Voraussetzungen gegründet waren*), 
dass das Verhältniss der stehenden Ehen zu den Witwen, welches sich aus Zählungen für ein ganzes Land 
ergibt, auch für Witwenkassen als maassgebend betrachtet werden dürfe. Keitteb war einer von denen, 
welche nicht ermüdeten, solche falsche Grundsätze zu bekämpfen. So oft er aber in seinen Schriften mit 
positiven eignen Angaben auftritt, heisst es entweder nur, dass man zum allerwenigsten Eine Witwe auf 
zwei Ehen rechnen müsse (z. B. Keittee’s Vorstellung des bisherigen Erfolgs u. s.w. S. 22); oder er ver 
wahrt sich ausdrücklich (Prüfung eines Aufsatzes in der Berliner Monatsschrift S. 2 s), dass das Verhält 
niss 2 : l nur alsdann angenommen werden dürfe, wenn der sechste Theil aller Witwen sich wieder ver- 
heirathe, und ihre Pensionen damit erlöschen; oder er gibt Zahlen an, die eben bedeutend mehr Witwen 
als die halbe Zahl der stehenden Ehen erbringen; z. B. 
in der eben angeführten Schrift S. 27 ist eine Rechnung geführt, wonach gegen 3293 Ehepaare 
1831 Witwen kommen, 
Prüfung einer kleinen Schrift u. s. w. S. 17, wo auf 100 Ehemänner 6 0 Witwen gerechnet werden. 
Eben dieses Verhältniss ist aufgestellt in 
Sammlung dreier Aufsätze über die Calenbergische, Preussische und Dänische Witwenversorgungs 
anstalten S. 30 — 3 5. 
Sammmlung wichtiger Erfahrungen u.s. w. S. 35, wo Keittee auf 450 Ehemänner 280 Witwen 
rechnet. 
Uebrigens hat Keittee seine Angaben nirgends auf wirkliche directe Erfahrungen gestützt (derglei 
chen von genügender Art auch schwerlich aus Deutschland damals zu beschaffen waren), sondern auf die 
Mortalitätstafeln und auf gewisse Voraussetzungen rücksichtlich der durchschnittlichen Altersverhältnisse der 
in die Gesellschaft eintretenden, Voraussetzungen, die jedenfalls nicht ungünstiger gewählt sind, als sie 
sich bei unserer Professoren-Witwenkasse wirklich finden. 
Wirkliche Erfahrungen aus einem ausgedehnten und mit unsrer Witwenkasse wohl ungefähr auf 
gleiche Linie zu stellenden Kreise finde ich in Peice Observations on reversionary payments, S, 79. 269. 276 
(nach der dritten Ausgabe dieses Werks von 177 3), wo für die Gesammtheit der Pfarrer und Professoren 
in Schottland nach 17jährigem Durchschnitt die Zahl der stehenden Ehen zu 6 67 , und die der Witwen 
zu 380 angegeben wird, also sehr nahe in dem Verhältniss von 7 zu 4. Es wird zugleich bemerkt, dass 
jene Standesklassen dort durchschnittlich mit dem Alter von 2 7 Jahren in den Genuss des Einkommens 
von ihren Stellen kamen, also gewiss früher, als durchschnittlich bei den Professoren deutscher Universi 
täten angenommen werden darf; auch waren bei jenen Witwen die Wiederverheirathungen nicht so selten, 
wie bei den Witwen Göttingischer Professoren. 
Aus den eignen directen Erfahrungen bei unsrer Gesellschaft lässt sich, auch abgesehen von der 
Kleinheit ihres Umfanges, schon deswegen das für sie gültige Normalverhältniss nicht ableiten, weil die 
Bewegung der Anzahl der stehenden Ehen in derselben eine unbekannte Grösse ist; diese Anzahl ist nem- 
lich nur für zwei Zeitpunkte, aus der ganzen hundertjährigen Dauer der Anstalt, bekannt, für den gegen 
wärtigen Augenblick, und nach der P.’sehen Angabe (oben S. 13 2) für den Zeitpunkt der Verhandlungen 
*) Manche allerdings auch in Folge von noch grobem Fehlern.
	        
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