Full text: [Wahrscheinlichkeitsrechnung und Geometrie] (4. Band)

25 
ANWENDUNG DER WAHRSCHEINLICHKEITSRECHNUNG ETC. 
157 
dritten 
3-| Proc. 4 Proc. 
Verpflichtungen gegen Witwen, jetzige und künftige Interessenten 150210 Thl. 130877 Thl. 
Fonds zur Bestreitung der Bau-, Process- und ilechnungskosten . . 5886 ,, 5150 ,, 
Unverzinslicher Fonds 2636 ,, 2636 ,, 
man für 
Totalsumme 158732 Thl. 138663 Thl. 
len drei 
Gegenüber zu stellen ist nun der Kapitalbetrag der Einnahmequellen der Witwenkasse. Da der 
Betrag der Beiträge der Mitglieder bei obigem ersten Ansätze bereits in Abzug gebracht war, so bleibt 
hier nur das Geldvermögen und die Apothekenpacht zu veranschlagen. 
d. 
Das Vermögen ist in dem letzten Rechnungsabschlüsse, also für 1 845 Juli 1, zu 1 16369 Thl. 17 Ggr. 
4 Pf. ausgeworfen. Um es aber auf den 1. Oct. der oben S. [149] angeführten Rechnungsgrundlage ge 
mäss zu reduciren, muss abgezogen werden der halbjährige auf Michaelis 1845 fällig gewordene Betrag der 
il. 
Witwenpensionen mit 2350 Thl.; hinzugefügt hingegen die Beiträge der Mitglieder für das Jahr 1844 — 1845, 
nemlich an vollen Beiträgen 48 0 Thl. und an Stückzahlungen 18 Thl. 17 Ggr. 4 Pf., ferner die halbjäh- 
15 Jahre 
rige Michaelis 1845 fällig gewordene Apothekenpacht mit 500 Thl. Um nichts zu übergehen, müssten auch 
noch die während der drei Monate 1. Juli bis 1. Oct. eingegangenen Zinsen hinzugerechnet werden, de 
ren Betrag mir unbekannt ist; es wird aber wohl nicht viel gefehlt sein, wenn ich dafür den vierten Theil 
der Zinseinnahme des letzten Jahres unter Abzug der Einziehungskosten, mit 1153 Thalern in Rechnung 
bringe. Hienach setze ich mit Weglassung der Bruchtheile das Vermögen der Kasse am 1. Oct. 1845 zu 
11617 1 Thalern an. 
chlagen. 
1 792) zu 
tmittsbe- 
Die Apothekenpacht bei ihrer jetzigen Höhe von 1000 Thl. repräsentirt ein Kapitalvermögen von 
2857 1 Thl. oder von 25000 Thl. je nach der Höhe des vorausgesetzten Zinsfusses. Es ist folglich das ef- 
fective Vermögen der Kasse: 
1 447 42 Thl. oder 141171 Thl., jenachdem man 3-J oder 4 Proc. annimmt. 
6 Thaler 
Es ergibt sich hieraus schliesslich die Bilanz der Kasse 
Zinsfuss. 
als ein Deficit von 13990 Thl. für Zinsfuss 3|- Proc. 
interusu- 
als ein Überschuss von 2 508 Thl. für Zinsfuss 4 Proc. 
atzt wer- 
jrer bald 
Dass der in der zweiten Voraussetzung sich ergebende Überschuss bei weitem kleiner ist, als die bei 
den einzelnen Bestandtheilen der Rechnung übrig bleibenden Unsicherheiten, braucht wohl kaum bemerkt 
Abkür- 
z'u werden: ein einziger Todesfall kann leicht auf einmal die ganze Bilanz um 3000 — 3500 Rthl. zum Nach- 
s baaren 
theil der Kasse abändern. Ausserdem darf man aber auch nicht übersehen, dass ich gar nichts für mög- 
¡htungen 
liegende 
die aus- 
liehe Verluste, durch Insolvenz der Schuldner, angesetzt habe: ich habe dies unterlassen, weil jede prä 
sumtive Veranschlagung höchst preeär bleiben muss. Es würde interessant, aber bei der Form der Rech 
nungsführung der Jahresrechnungen, zumal in den frühem Zeiten, nicht ohne einen sehr grossen Zeitauf- 
igt, lässt 
,aufe des 
wand ausführbar sein, alle seit der Stiftung eingetretenen Verluste zusammenzustellen: ich selbst habe, 
um doch einigermassen eine Idee davon zu erhalten, mich mit einer Zusammenstellung der letzten 14 Jahre 
aus den 
begnügen müssen, die (falls ich nichts übersehen habe) den Totalverlust 17 29 Thl. 14 Ggr. 1 Pf., also den 
it in Be- 
durchschnittlichen jährlichen Verlust = 12 3 Thl. 13 Ggr. ergeben hat. Kapitalisirt beträgt diess je nach 
,0 gut es 
.cht zins- 
dem Zinsfuss 35 30 Thl. oder 30 88 Thl., und dürfte man diesen Durchschnitt als maassgebend betrachten, 
so würde die Bilanz sich für beide Zinsfüsse wie ein Deficit heraussteilen, nemlich 
von 17 520 Thl. bei dem Zinsfuss von 3£ Procent 
von 5 80 Thl. bei dem Zinsfuss von 4 Procent. 
Göttingen 1 845 November 2. C. F. Gauss.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.