Full text: [Wahrscheinlichkeitsrechnung und Geometrie] (4. Band)

UNTERSUCHUNGEN ÜBER GEGENSTÄNDE DER HÖHERN GEODÄESIE. 
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kel eines geradlinigen Dreiecks 4" 95113, 4" 95104, 4" 95131. Übrigens hat der 
Yerf. auch die in den obigen Ausdrücken fehlenden Glieder der vierten Ordnung 
entwickelt, die für die Kugelfläche eine sehr einfache Form erhalten; bei mess 
baren Dreiecken auf der Oberfläche der Erde sind sie aber ganz unmerklich, und 
in dem angeführten Beispiel würden sie die erste Reduction nur um zwei Einhei 
ten der fünften Decimale vermindert und die dritte eben so viel vergrössert haben. 
Göttingische gelehrte Anzeigen. 184 3 November 6. 
Der königlichen Societät ist am 23. October von dem Hofrath Gauss eine 
Vorlesung überreicht, mit der Überschrift: 
Untersuchungen über Gegenstände der höheren Geodaesie, 
von welcher hier ein kurzer Bericht gegeben werden soll. 
Bei dem trigonometrishen Theile der von dem Yerf. in den Jahren 1821 — 
1827 ausgeführten Gradmessung, und bei den spätem damit zusammenhängen 
den und über das ganze Königreich Hannover sich erstreckenden trigonometri 
schen Vermessungen sind, sowohl in Beziehung auf die Art, wie die Messungen 
angestellt wurden, als noch mehr in Beziehung auf ihre nachherige mathemati 
sche Behandlung und ihre Verarbeitung zu Resultaten, Wege eingeschlagen, die 
von den sonst betretenen abweichen. Manches von diesen dem Hofr. Gauss ei- 
genthümlichen Methoden ist zwar bereits zur Öffentlichkeit gebracht, theils von 
ihm selbst in verschiedenen vorlängst erschienenen Aufsätzen, theils durch an 
dere, welche nach mündlichen oder brieflichen Mittheilungen bei ihren eigenen 
trigonometrischen Messungen Anwendungen davon gemacht hatten. Allein der 
erheblichere Theil jener Methoden, diejenigen, welche sich am meisten von den 
sonst gebräuchlichen unterscheiden, und deren Verständniss eine tiefere mathe 
matische Begründung erfordert, ist bisher noch nicht dargestellt. Des Yerf. frü 
hem Vorsatz, nach völliger Beendigung der Messungen diese selbst nebst allen 
von ihm angewandten Verfahrungsarten in einem besondern Werke darzulegen, 
haben Umstände, deren Auseinandersetzung nicht hieher gehört, zur Zeit noch 
procrastinirt, und er hat deshalb das Auskunftsmittel gewählt, das im theoreti- 
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