Full text: [Wahrscheinlichkeitsrechnung und Geometrie] (4. Band)

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ANZEIGEN. 
Hunderttheile der Secimde geführt wird, und dass man sogar in der ganzen Zone 
von zwölf Graden, welche die Hülfstafel umfasst, die Berücksichtigung der Re- 
ductionen unterlassen kann, wenn man in der Rechnung nur Zehntel der Se- 
cunde notirt. 
Nachrichten von der K. Gesellschaft der Wissenschaften zu Göttingen. 1 846 September 28. 
Am l sten September wurde von dem geh. Hofrath Gauss der Königlichen 
Gesellschaft der Wissenschaften eine Vorlesung überreicht mit der Überschrift: 
Untersuchungen über Gegenstände der hohem Geodaesie, zweite Abhandlung, 
über deren Inhalt und Zusammenhang mit der ersten Abhandlung ein kurzer Be 
richt hier zu geben ist. 
In der ersten Abhandlung war eine neue Methode, die geodaetischen Mes 
sungen zu behandeln, vorgetragen, deren Haupteigenthümlichkeit darin besteht, 
dass die meisten Rechnungen ganz oder fast ganz eben so geführt werden, als be 
fände sich das Dreieckssystem nicht auf einer sphäroidischen, sondern auf einer 
Kugeliiäche, und zwar ohne allen Abbruch für die äusserste Schärfe der Resultate. 
Eine der Hauptaufgaben im Gebiete der geodaetischen Rechnungen, nemlich aus 
der Grösse einer als geodaetische Linie auftretenden Dreiecksseite, der Breite des 
einen Endpunkts, und dem Azimuthe, unter welchem daselbst der andere End 
punkt erscheint, abzuleiten die Breite dieses andern Endpunkts, das dortige Azi- 
muth der Dreiecksseite, und den Längenunterschied der beiden Punkte, reducirt 
sich bei jener Behandlungsweise auf die blosse Auflösung eines sphärischen Drei 
ecks. Ein Paar Seiten sind gleichwohl dieser Aufgabe in der erwähnten Abhand 
lung aus dem Grunde gewidmet, weil die gewöhnlichen Formeln der sphärischen 
Trigonometrie, wenn man nicht zu mehrzifrigen Logarithmen greifen will, nicht 
immer ausreichen würden, den Resultaten eine ganz genügende Schärfe zu geben, 
und deshalb gewisse Umformungen jener Formeln nothwendig werden. Ausser 
dem aber verstattet der Umstand, dass die Seiten solcher Dreiecke, deren Win 
kel wirklich gemessen werden, immer in Vergleich zu den Dimensionen des gan-
	        
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