Full text: [Wahrscheinlichkeitsrechnung und Geometrie] (4. Band)

OPÉRATIONS GÉODÉSIQUES ETC. 
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Zwecke, durch französische Ingenieurs ausgeführt. Um das Jahr 181! war ein 
Dreiecksnetz von Fiume bis Turin vollendet, welches mithin in der Richtung ei 
nes Parallelkreises des lösten Breitengrades sich über sieben Längengrade er 
streckte. Um diese Arbeiten auch in höherer Avissenschaftlicher Beziehung für 
die Kenntniss der Gestalt der Erde nützlich zu machen, beschloss das damalige 
französische Gouvernement, auf Laplace’s Antrag, dieses Dreiecksnetz im We 
sten bis zum atlantischen Meere erweitern und die zu einer Längengradmessung 
erforderlichen Operationen damit verbinden zu lassen. Die sofort mit Eifer an 
gefangene , nachher durch die Zeitereignisse eine Zeitlang unterbrochene, bald 
aber Avieder mit gleicher Thätigkeit fortgesetzte Arbeit war im J. 1818 so Aveit 
gediehen, dass das Dreiecksnetz über das französische Gebiet vom atlantischen 
Meere bei Bordeaux bis an die Grenze von Savoyen gemessen war. Es fehlte also, 
zur Vollendung des geodaetischen Theils, nur noch das in den Staaten des Kö 
nigs von Sardinien liegende Stück. Das dortige und das Oesterreichische Gou 
vernement, beide die wissenschaftliche Wichtigkeit dieser grossartigen Unterneh 
mung lebhaft anerkennend, beschlossen, durch eine aus Astronomen und Ofh- 
cieren beider Staaten zusammengesetzte Commission soAvohl die noch fehlenden 
geodaetischen, als die in Italien erforderlichen astronomischen Operationen aus 
führen zu lassen. Diese Arbeiten machen den Inhalt des vorliegenden, Avie 
es scheint von den Astronomen Carlini und Plana gemeinschaftlich redigirten 
Werks aus. 
Der erste Theil ist ausschliesslich den geodaetischen Operationen gewidmet. 
Die beiden östlichen Endpunkte des Dreiecksnetzes in Frankreich, der Mont Co- 
lombier und der Mont Granier (unweit Chambery) bilden die Seite, von Avelcher 
die neue Messung ausgehen und bis zur Avestlichsten Seite des Netzes in der Lom 
bardei, Masse — Superga (bei Turin) fortgeführt Averden musste. Man hätte erwar 
ten sollen, dass in diesem Terrain, avo sich die höchsten Gebirge von Europa be 
finden, die Bildung grossartiger Dreiecke leicht, und eine sehr kleine Anzahl 
von Zwischenpunkten — die Entfernung des Mont Granier von Superga beträgt 
nur 1 50000 Meter — zur Verbindung hinreichend gewesen wäre. Allein gerade 
umgekehrt hatte man auf dieser mässigen Strecke mit den grössten Schwierigkei 
ten zu kämpfen, insofern die Spitzen der höheren Berge gar nicht oder schwer 
zugänglich sind, die Baumaterialien für die Signale nur mit grösster Anstren 
gung hinaufgeschafft werden können, und die heftigen Stürme soAvohl diese Sig- 
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