Full text: [Mathematische Physik] Theoria attractionis corporum sphaeroidicorum ellipticorum homogeneorum (5. Band)

DES ERDMAGNETISMUS. 
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überaus beschwerlichen Rechnungen für eine bedeutend grössere Zahl der Aus 
führbarkeit unübersteigliche Schwierigkeiten entgegensetzen würden. Das Beste 
wird sein, diesen Weg ganz zu verlassen, der unwillkürlich an die Versuche er 
innert, die Planetenbewegungen durch immer mehr gehäufte Epicykeln zu er 
klären. 
In der gegenwärtigen Abhandlung werde ich die allgemeine Theorie des 
Erdmagnetismus, unabhängig von allen besondern Hypothesen über die Verthei- 
lung der magnetischen Flüssigkeit im Erdkörper, entwickeln, und zugleich die 
Resultate mittheilen, welche ich aus der ersten Anwendung der Methode erhal 
ten habe. So unvollkommen diese Resultate auch sein müssen, so werden sie 
doch, einen Begriff davon geben können, was man hoffen darf in Zukunft zu er 
reichen , wenn einer feinem und wiederholten Ausfüllung derselben erst zuver 
lässige und vollständige Beobachtungen aus allen Gegenden der Erde werden un 
tergelegt werden können 
1. 
Die Kraft, welche einer in ihrem Schwerpunkte aufgehängten Magnetna 
del an jedem Orte der Erde eine bestimmte Richtung ertheilt, indem jede fremde 
äussere Ursache, die auf die Nadel wirken könnte (wie die Nähe eines andern 
künstlichen Magnets, oder die Nähe des Leiters eines galvanischen Stroms) als 
beseitigt vorausgesetzt wird, nennt man die erdmagnetische Kraft, insofern man 
den Sitz ihrer Ursache nur in dem Erdkörper selbst suchen kann. Zweifelhaft ist 
allerdings, ob die regelmässigen und unregelmässigen stündlichen Aenderungen 
in jener Kraft nicht ihre nächsten Ursachen ausserhalb des Erdkörpers haben mö 
gen, und es steht zu hoffen, dass die jetzt auf diese Erscheinungen allgemein ge 
richtete Aufmerksamkeit der Naturforscher uns darüber in Zukunft bedeutende 
Aufschlüsse geben werde. Allein man darf nicht vergessen, dass diese Änderun 
gen vergleichungsweise nur sehr klein sind, und dass also eine viel stärkere be 
harrlich wirkende Hauptkraft da sein muss, deren Sitz wir in der Erde selbst 
annehmen. Es knüpft sich hieran sofort die Folgerung, dass die zur Untersu 
chung dieser Hauptkraft dienenden thatsächlichen Grundlagen eigentlich von den 
erwähnten anomalischen Aenderungen befreiet sein sollten, was nur durch Mit-
	        
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