Full text: [Mathematische Physik] Theoria attractionis corporum sphaeroidicorum ellipticorum homogeneorum (5. Band)

ALLGEMEINE THEORIE 
162 
•• 
30. 
Wenn man bei der Beurtheilung der Unterschiede zwischen Rechnung und 
Beobachtung, welche die vorstehende tabellarische Vergleichung ergibt, in Er 
wägung zieht, dass einerseits fast sämmtliche Beobachtungen mit den Fehlern der 
Operation und den zufälligen Anomalien in der magnetischen Kraft selbst be 
haftet sind, und nicht für ein und dasselbe Jahr gelten*); andererseits, dass in 
unsern Formeln nur die Glieder bis zur vierten Ordnung enthalten sind, während 
die folgenden noch sehr merklich sein mögen: so scheint die Übereinstimmung 
zwischen Rechnung und Beobachtung allen billigen Erwartungen zu genügen, die 
man von einem dosten Versuche haben durfte. Unser Ausdruck für ~ darf also 
wohl als der Wahrheit nahe kommend betrachtet werden, wenigstens in seinen 
beträchtlichem Gliedern, und es hat daher der Mühe werth geschienen, von dem 
Gange der numerischen Werthe von Ä durch eine graphische Darstellung eine 
Versinnlichung zu geben. Es ist diess durch eine von Hrn. Dr, Goldschmidt ge 
zeichnete Karte in drei Abtheilungen geschehen, deren erste nach Mercatoe’s 
Projection den ganzen Erdgürtel z wischen 7 0° nördlicher und 7 0° südlicher Breite, 
die beiden andern nach stereographischer Projection die Polargegenden bis zu 65° 
Breite vorstellen. Die Correctionen und Vervollständigungen, welche in Zukunft 
eine wiederholte und auf vollkommnere Data gegründete Berechnung an dem Aus 
druck für ~ nöthig machen wird, werden zwar ohne Zweifel noch bedeutende 
Verschiebungen in diesem Liniensystem hervorbringen, besonders in den hohen 
südlichen Breiten: aber eine wesentlicheAnderung in der ganzen Gestaltung selbst 
ist nicht denkbar ohne so grosse Änderungen in dem Ausdrucke für Ä ? dass die 
Übereinstimmung mit den vorhandenen Beobachtungen verloren gehen müsste. 
Wir sind also hiedurch zu dem wichtigen Resultate geführt, dass das System der 
*) Von der bedeutenden Discordanz zwischen verschiedenen Beobachtern bei einem und demselben 
Orte gibt schon das im vorhergehenden Artikel Mitgetheilte einige Proben; einige andere mögen hier noch 
angeführt werden, wo die Unterschiede viel grösser sind, als mit irgend einiger Wahrscheinlichkeit auf Rech 
nung regelmässiger jährlicher Änderung gesetzt werden kann. Die Inclination in Valparaiso war 1S2 9 nach 
King — 40° 11', 1835 nach Fitz Rov — 38° 3'. Auf der Insel Mauritius war die Intensität im Jahre 1818 
nach Freycinet 1,096, im Jahr 1 836 nach Fitz Roy 1,192. Noch grösser ist der Unterschied bei Ota- 
heite, wo die Intensität 1 8 30 von Erman = 1,172 gefunden ist, hingegen 18 35 von Fitz Roy = 1,017. 
Diese letztere Verschiedenheit an einem für künftige Verbesserung der Elemente höchst wichtigen Platze 
ist bedeutend grösser, als die grösste, die unter allen unsern 86 Vergleichungen berechneter Intensitäten 
mit beobachteten vorkommt.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.