IM VERKEHRTEN VERHÄLTNISSE DES QUADRATS DER ENTFERNUNG ETC. 221
Die bisher vorgetragenen Sätze sind zwar ihrem wesentlichen Inhalte nach
nicht neu, durften aber des Zusammenhanges wegen als nothwendige Vorberei
tungen zu den nachfolgenden Untersuchungen nicht übergangen werden, in wel
chen eine Reihe neuer Lehrsätze entwickelt werden wird.
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, ; 19.
Es sei V das Potential eines Systems von Massen M\ M", M'". . die
sich in den Punkten P', P", P". . . befinden; v das Potential eines zweiten Sy
stems von Massen m, m", m". . ., die in den Punkten p, p", p". . , angenommen
werden; ferner seien V, V", V. . die Werthe von V in den letztem Punk
ten, und v, v", v". . . die Werthe von v in den Punkten P r , P", P '. . . Man
hat dann die Gleichung
Mv'+M”v"+M"V’+ u.s.f. == niV'-\-mV"+m"'V"'+ u.s.f.
die auch durch 'LMv = SmF ausgedrückt wird, wenn unbestimmt M jede
Masse des ersten, m jede Masse des zweiten Systems vorstellt. In der That ist
sowohl 'ZMv als 2mF nichts anderes, als das Aggregat aller Combinationen
, wenn p die gegenseitige Entfernung der Punkte bezeichnet, in welchen sich
die betreffenden Massen M, m befinden.
Befinden sich die Massen des einen Systems, oder beider, nicht in discre-
ten Punkten, sondern auf Linien, Flächen oder körperliche Räume nach der
Stetigkeit vertheilt, so behält obige Gleichung ihre Gültigkeit, wenn man anstatt
der Summe das entsprechende Integral substituirt.
Ist also z. B. das zweite Massensystem in einer Fläche so vertheilt, dass auf
das Flächenelement ds die Masse £d.s kommt, so wird 'ZMv = J/cVds, oder
wenn ähnliches auch von dem ersten System gilt, so dass das Flächenelement dS
die Masse KdS enthält, wird fKvdS = JkVds. Es ist von Wichtigkeit, in
Beziehung auf letztem Fall zu bemerken, dass diese Gleichung noch gültig bleibt,
wenn beide Flächen coincidiren; der Kürze wegen wollen wir aber die Art, wie
diese Erweiterung des Satzes strenge gerechtfertigt werden kann, hier jetzt nur
nach ihren Hauptmomenten andeuten. Es ist nemlich nicht schwer nachzuwei
sen , dass diese beiden Integrale, insofern sie sich auf Eine und dieselbe Fläche
beziehen, die Grenzwerthe von denen sind, die sich auf zwei getrennte Flächen