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ERDMAGNETISMUS UND MAGNETOMETER.
auch nach der Trennung den Grad von Magnetismus, welchen es in jener Ver
bindung erhalten hat, auf längere Zeit beibehält.
Wir kehren zu der erdmagnetischen Kraft zurück, deren Kenntniss erst
vollständig wird, wenn man ausser ihrer Richtung auch ihre Stärke (Intensität)
angeben kann. Um diese auszumessen, ist man auf folgende Art zu Werke ge
gangen.
Wir haben oben gesehen, unter welchen Umständen eine aufgehängte Mag
netnadel in Schwingungen versetzt wird: erwägen wir jetzt näher, von welchen
Umständen die Dauer einer Schwingung abhängt.
Zuerst ist diese Dauer, alles übrige gleich gesetzt, von der Grösse des
Schwingungsbogens abhängig; jene ist desto kleiner, je kleiner dieser ist, so je
doch, dass bei immer abnehmenden Bögen die Dauer sich nur immer mehr einem
Grenzwerthe nähert, ohne in mathematischer Schärfe solchen erreichen zu kön
nen. Das Verhältnis der Schwingungsdauer für jede Grösse des Schwingungs
bogens zu dem Grenzwerthe kann man durch bekannte Formeln berechnen. Für
eine Nadel z. B., welche einen Schwingungsbogen von 180 Grad in 23.6068 Se-
cunden beschreibt, ist der Grenzwerth der Schwingungsdauer 20 Secunden, und
folgende Übersicht gibt eine Vorstellung von der successiven Annäherung zu dem
selben für immer kleinere Bögen:
Schwingung shogen.
180 Grad.
120 „
60
30 „
20 „
10
8 „
6 „
4 „
2 „
1 „
Man sieht daraus, dass bei Schwin,
terschied einer Schwingungsdauer von
Schwingungsdauer.
23.6068 Secunden.
21.4636
20.3482
20.0860
20.0381
20.0095
20.0061
20.0034
20.0015
20.0004
20.0001
;ungsbögen von mässiger Grösse der Un-
dem Grenzwerthe kaum merklich ist.