Full text: [Mathematische Physik] Theoria attractionis corporum sphaeroidicorum ellipticorum homogeneorum (5. Band)

ERDMAGNETISMUS UND MAGNETOMETER. 
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der Operation zu Ende kommt) die Gesammtwirkung auf die Bewegung der 
Magnetnadeln in den Multiplicatoren von der Schnelligkeit der Bewegung fast 
ganz unabhängig bleibt, insofern diese in einer oder ein paar Secunden vollen 
det wird. Beim Gebrauch lässt man gewöhnlich auf ein Abziehen der Inductions- 
rolle ein verkehrtes Wiederaufschieben unmittelbar folgen, was zusammen ein 
Wechsel heissen kann. Die Wirkung eines solchen Wechsels, auch wenn der 
Strom durch die ganze jetzt fast 15000 Fuss lange Kette getrieben wird, ist so 
stark, dass die betreffenden Magnetnadeln Bewegungen dadurch erhalten, die 
viele hundert Scalentheile betragen. Man kann aber in kurzer Zeit sehr viele 
solche Wechsel eintreten lassen, die vermöge entsprechenden Spiels des Commu- 
tators alle einander verstärken, und die Magnetnadeln der Magnetometer in so 
grosse Bewegungen wie man will, versetzen. Die Erfahrung zeigt bei solchen 
Versuchen eine Übereinstimmung in den quantitativen Verhältnissen, die nichts 
zu wünschen übrig lässt, und die Erforschung der Gesetze dieser so höchst in 
teressanten Naturphänomene eben so sehr befestigt als erleichtert hat. 
Diese Gesetze, zu deren Entwicklung hier nicht der Ort ist, bestätigen 
sich überall so vollkommen, dass man den Erfolg von Versuchen, sobald man die 
Umstände, von welchen sie abhängen, nach ihren Grössenverhältnissen kennt, 
so sicher im Voraus bestimmen kann, wie die Erscheinungen am Sternenhimmel. 
Einen solchen Versuch, der zu den auffallendsten im Gebiet des Electromagne- 
tismus gehört, wollen wir hier noch anführen. 
Eben so gut, wie durch die relative Bewegung der Inductionsrolle gegen 
den Hülfsmagnet, in dem Draht der erstem, wenn er eine wo immer geschlos 
sene Kette bildet, ein galvanischer Strom hervorgerufen wird, ist auch, jenen 
Inductor ganz bei Seite gesetzt, die Schwingungsbewegung einer Magnetnadel in 
ihrem Multiplicator, sobald dieser eine geschlossene Kette darstellt, oder einen 
Theil davon ausmacht, von einem galvanischen Strome in dieser begleitet, nur 
ist dieser den Umständen nach viel schwächer als jener. Betrachten wir z. B. 
den fünfundzwanzigpfündigen Magnetstab des Magnetometers der Göttinger Stern 
warte als schwingend, so ist der durch seine Inductionswirkung erzeugte Strom 
schwächer, als der am Inductor hervorgebrachte, erstlich weil in jenem Fall nur 
Ein Magnetstab wirksam ist, im andern zwei von derselben Grösse; zweitens 
weil der jenen Strom empfangende Multiplicatordraht nur 270 Umwindungen bil 
det, der Inductordraht aber 3537; drittens weil die Windungen des letztem viel
	        
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