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ÜBER EIN NEUES ZUR BEOBACHTUNG DER VERÄNDERUNGEN
schwache Bewegung entstehen kann, so wird doch nach einer grossen Menge von
Zeichen durch Anhäufung eine beträchtliche Entfernung von der natürlichen
Gleichgewichtsstellung eintreten können, mithin in Folge derselben auch zwi
schen den Zeichen so viel Bewegung, dass die Zeichen dadurch etwas von ihrer
scharfen Ausprägung verlieren. Diese Störung tritt nun, wie man bei einiger
Überlegung leicht einsieht, unter sonst gleichen Umständen nachtheiliger hervor,
wenn die Nadel, an deren zuckenden Bewegungen die Zeichen beobachtet wer
den, eine kurze, als wenn sie eine lange Schwingungsdauer hat, daher mehr an
dem Magnetometer des magnetischen Observatoriums, als an dem in der Stern
warte aufgehängt gewesenen mit fünfundzwanzigpfündiger Nadel; noch weniger
hingegen, als bei letzterem, an dem neuen jetzt dessen Stelle einnehmenden Ap
parat, wenn dessen Magnetstab in der verkehrten Lage zu einer fast astatischen
Nadel eingerichtet ist. In der That wird dann dieselbe, selbst nach einer be
trächtlichen Entfernung von ihrer Gleichgewichtsstellung, von der sie dahin zu
rücktreibenden , vergleichungsweise schwachen, Directionskraft in keine die Zei
chen erheblich störende Bewegungen versetzt, während der Strom im Multiplica
tor eben so stark auf sie wirkt, und also eben so grosse Zuckungen hervorbringt,
als gehörte sie zu einem gewöhnlichen Magnetometer.
Gegen die Nachtheile und Unbequemlichkeiten unzeitiger Schwingungsbe
wegungen, sowohl bei dieser Art des Telegraphirens, als bei manchen andern
Anwendungen der magnetischen Apparate, leistet übrigens eine eigne Vorrich
tung, die ich vor kurzem habe ausführen lassen, ungemein nützliche Dienste. Ich
nenne diese Vorrichtung einen Dämpfer, da ihre Wirkung darin besteht, Schwin
gungsbewegungen , die sonst mit sehr langsamer Abnahme viele Stunden fort-
dauern würden, in sehr kurzer Zeit ganz zu vernichten. Diese Wirkung leistet
der vorerst nur für das Magnetometer des magnetischen Observatoriums angefer
tigte Dämpfer in ganz eminentem Grade, so dass die grössten Schwingungsbewe
gungen in wenigen Minuten gänzlich erlöschen. Eine ähnliche Vorrichtung kann
aber bei jeder schwingenden Nadel, bei einem Magnetometer oder bei dem neuen
hier in Rede stehenden Apparate angebracht werden, und wird bei allen Appa
raten, die zum Telegraphiren nach der hier beschriebenen Methode ernstlich an
gewandt werden sollen, einen wesentlichen Bestandtheil ausmachen müssen.
Eine ausführlichere Erklärung dieser Vorrichtung würde aber von dem gegenwär
tigen Gegenstände zu weit abführen.