Full text: [Mathematische Physik] Theoria attractionis corporum sphaeroidicorum ellipticorum homogeneorum (5. Band)

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ÜBER EIN MITTEL 
werden in solchen Fällen, wo die Stärke der Znsatzkraft schon in kurzer Zeit be 
trächtliche Veränderungen erleidet, wie bei galvanischen Strömen. 
J 
2. 
Durch folgendes einfache Verfahren wird diesem Übelstande abgeholfen. 
Man lässt die Zusatzkraft zuerst nur während des dritten Theils der Schwingungs 
dauer wirken, suspendirt sie dann während einer eben so langen Zwischenzeit, 
und setzt sie darauf erst in beharrliche Wirksamkeit. Ist also z. B. die Schwin 
gungsdauer der Nadel des Magnetometers 30 Secunden, und soll die durch einen 
galvanischen Strom erzeugte Ablenkung gemessen werden, so schliesst man die 
Kette bei einem Secundenschlage, welchen man als 0 zählt; öffnet wieder bei 10", 
und schliesst endlich definitiv bei 20". Soll die Ablenkung durch einen an einen 
bestimmten Platz zu legenden Magnetstab geschehen, so nähert man sich dem 
vorher genau und bequem bezeichneten Platze mit dem anfangs vertical gehalte 
nen Magnetstabe, legt denselben bei 0" plötzlich nieder, richtet ihn bei 1 0" eben 
so schnell wieder auf und legt ihn zum zweiten Male bei 20" definitiv hin. Der 
Erfolg ist, dass die Nadel von ihrer ursprünglichen Ruhestellung sich derjenigen 
Stellung, welche der Ablenkung entspricht, während der ersten 10 Secunden mit 
beschleunigter Geschwindigkeit nähert, bei 10" gerade die Mitte zwischen bei 
den Stellungen erreicht hat, und dann während der zweiten 10 Secunden die an 
dere Hälfte des Zwischenraumes mit retardirter Bewegung durchläuft, so dass sie 
bei 20 Secunden die neue Stellung erreicht und alle Bewegung verloren haben wird. 
Man sieht leicht, dass auf ganz ähnliche Weise die Nadel von einem ruhi 
gen Ablenkungszustande zu dem entgegengesetzten so hinübergeführt werden 
kann, dass sie in demselben ohne Bewegung ist: man lässt nemlich die ablen 
kende Kraft während des dritten Theils der Schwingungsdauer im entgegenge 
setzten Sinne wirken, dann während eben so langer Zeit wieder im frühem Sinn, 
und wechselt darauf von neuem. Für galvanische Ströme erhält man den Wech 
sel fast augenblicklich durch einen zweckmässigen Commutator; für ablenkende 
Magnetstäbe durch eine rasche halbe Umdrehung (am bequemsten durch eine ho 
rizontale) , so dass der Nordpol des Stabes an den Platz des Südpols kommt. 
Endlich ist klar, dass auf dieselbe W'eise nach beobachteter Ablenkung die 
Nadel wieder ruhig in den reinen magnetischen Meridian gebracht werden kann: 
man braucht nur die ablenkende Kraft zuerst während eines Drittheils der Schwin-
	        
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