Full text: [Mathematische Physik] Theoria attractionis corporum sphaeroidicorum ellipticorum homogeneorum (5. Band)

DIE BEOBACHTUNG VON ABLENKUNGEN ZU ERLEICHTERN. 
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gungsdauer zu suspendiren, dann eben so lange noch einmal wirken und endlich 
auf hören zu lassen. 
3. 
Dem beschriebenen Verfahren liegt die Voraussetzung zum Grunde dass 
erstens die Schwingungen der Nadel so erfolgen, dass der Abstand von der 
Mitte der Schwingung (so lange diese Mitte selbst nicht abgeändert wird) dem Si 
nus eines sich gleichförmig ändernden und während einer Schwingungsdauer um 
180° zunehmenden Winkels proportional bleibt, und 
zweitens, die Schwingungsdauer durch die Zusatzkraft nicht verändert wird. 
Insofern beide Voraussetzungen nicht in absoluter Schärfe gültig sind, und 
ausserdem auch bei der Ausführung weder der Wechsel ganz augenblicklich ge 
schehen, noch die vorgeschriebenen Zwischenzeiten absolut genau eingehalten 
werden können, wird allerdings nach Vollendung der Operation die Nadel selten 
in vollkommener Ruhe angetroffen werden: allein für den praktischen Zweck ist 
es schon hinreichend, wenn die übrig bleibende Bewegung so gering ist, dass 
man die wahre Gleichgewichtsstellung auf gewöhnliche Weise sogleich zu beob 
achten anfangen kann. 
Unter den Statt findenden Umständen werden jene Voraussetzungen nur 
sehr wenig von der Wahrheit ab weichen können. Die Anwendbarkeit des Mag 
netometers beruht an sich schon darauf, dass die Zusatzkraft nur eine mässige 
Ablenkung hervorbringt, wobei (einen sogleich zu erwähnenden Ausnahmefall 
beiseite gesetzt) das in der ersten Voraussetzung enthaltene Gesetz hinreichend 
genau gilt. Die Veränderung der Schwingungsdauer durch die ablenkende Kraft 
ist ganz unmerklich, wenn diese senkrecht gegen den magnetischen Meridian 
wirkt, wie fast immer der Fall ist: wirkte sie aber auch in einer schiefen Rich 
tung , so würde, insofern sie selbst nur ein kleiner Bmchtheil der erdmagneti 
schen Kraft ist, die dadurch bewirkte Veränderung der Schwingungsdauer doch 
für die kurze Zeit der Operation ganz unerheblich bleiben. 
Nur Ein Fall ist auszunehmen, nemlich wenn die Nadel ihre Schwingun 
gen unter dem Einflüsse eines die Grösse des Schwingungsbogens bedeutend ver 
mindernden Dämpfers macht. In diesem Falle ist das obige Gesetz nicht mehr 
gültig, und eine genaue Befolgung des oben beschriebenen Verfahrens würde 
nicht zum Ziele führen: von der andern Seite ist dann aber auch allerdings der
	        
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