Full text: [Mathematische Physik] Theoria attractionis corporum sphaeroidicorum ellipticorum homogeneorum (5. Band)

ZUR BESTIMMUNG DER ABSOLUTEN DECLINATION. 
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gleich weit von der Verticalachse abstehen, und es würden daher, nach solchem 
i 
Umlegen, der Punkt B ein anderer sein können als vorher, mithin auch # und t>' 
andere Werthe annehmen. Dass zugleich a das entgegengesetzte Zeichen nicht 
annimmt, sondern ganz den vorigen Werth behält, ist übrigens allerdings hier 
unwesentlich, weil in dem linearen Ausdruck für den Fehler der horizontalen 
Winkelmessung a gar nicht vorkommt. 
•Wie nun eine solche Winkelmessung für den beabsichtigten Zweck zu be 
nutzen sei, wird sich am einfachsten durch ein Beispiel zeigen lassen, wozu ich 
die letzte am 11. März d. J. ausgeführte Anwendung des Verfahrens wähle. 
In dem hiesigen magnetischen Observatorium dient zur Anknüpfung der 
Beobachtungen an den wahren astronomischen Meridian ein Stadtkirchthurm, 
dessen Knopfstange an dem Platze des Beobachtungsfernrohrs durch das geöffnete 
nördliche Fenster frei sichtbar ist*), und zwar von der Mitte der Säule aus, 
welche seit Julius 1837 an die Stelle des früher gebrauchten hölzernen Stativs 
getreten ist, in dem Azimuth 17 3° 35' 25" 5, Gefunden war dieses Azimuth, in 
dem man einen Theodolithen an einer andern Stelle des Saales aufstellte, die Ver 
ticalachse genau im Allignement der Mitte der Säule und des Kirchthurms, und 
die Winkel zwischen letzterm und zweien andern daselbst sichtbaren Kirchthür- 
men maass; die Lage dieser verschiedenen Thürme gegen den Nullpunkt in der 
Sternwarte war durch frühere an die Gradmessung geknüpfte Messungen genau 
bekannt, und das in Bede stehende Azimuth liess sich daher aus jenen Winkel 
messungen leicht berechnen. 
Es wurde nun ein achtzolliger ERTELscher Repetitionstheodolith auf der 
Säule so aufgestellt, dass seine Verticalachse so genau wie möglich mit der Mitte 
der Säule zusammenfiel, und der horizontale Winkel zwischen der Marke und 
der Knopfstange des Thurms bei den beiden verschiedenen oben bezeichneten 
Arten des Einliegens des Fernrohrs, jedesmal durch 25 Repetitionen, gemessen. 
In der ersten Lage fand sich der Winkel 
= 1 1° 40' 54" 50 
*) Auf der ersten Tafel des ersten Bandes der Resultate [1836. I.] ist dieser Thurm angedeutet, un 
gefähr so, wie er bei nicht geöffnetem Fenster von dem Theodolithenplatz aus erscheint: an dem Orte des 
Auges, welcher der perspectivischen Zeichnung eigentlich zum Grunde liegt, wird der Thurm durch die Wand 
links vom Fenster verdeckt.
	        
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