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BEOBACHTUNGEN DER MAGNETISCHEN INCLINATION IN GÖTTINGEN.
führten nicht einreihen wollen, da dieselben gar kein Vertrauen verdienen. Wie
sehr unvollkommen das von Mayer gebrauchte Instrument war, zeigt die von ihm
selbst S. 35 gegebene Probe, wo bei bleibender Stellung des Instruments zehn
wiederholte Einstellungen Differenzen von mehr als einem Grade gaben. Seine
Resultate für die Inclination selbst, von zwei verschiedenen Tagen, weichen um
einen halben Grad von einander ab.
Eben so wenig verdiente meine eigne Beobachtung vom 23. Juni 1832, die
in der Intens, vis magneticae terrestris art. 27 angeführt ist, hier einen Platz, sowohl
wegen der Unvollkommenheit des Instruments, als wegen des Locals in der Stern
warte , wo nicht sehr entferntes Eisenwerk das Resultat bedeutend afficiren, und
zwar nachweislich eine Vergrösserung der Inclination hervorbringen musste.
Die angeführten Inclinationen lassen sich nun zwar sehr gut durch die An
nahme einer jährlichen gleichförmigen Verminderung von 3 Minuten oder ge
nauer 3' 2"3 vereinigen, wenn man bei Forbes Beobachtungen sich an das Re
sultat der zweiten Nadel hält, und es bleiben nur Abweichungen übrig, die füg
lich dem Conspiriren der Beobachtungsfehler und der Schwankungen der Incli
nation zugeschrieben werden können. Da jedoch nach Hansteens Untersuchun
gen über die Beobachtungen an andern europäischen Orten die jährliche Abnahme
allmählig langsamer geworden ist, so wird man die angegebene Zahl nur wie ei
nen mittlern etwa für 1829 gültigen Werth zu betrachten, und die Bestätigung
und genauere Festsetzung der Ungleichförmigkeit erst von künftigen Beobachtun
gen zu erwarten haben.