Full text: [Mathematische Physik] Theoria attractionis corporum sphaeroidicorum ellipticorum homogeneorum (5. Band)

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MAGNETISEE BEOBACHTUNGEN, 
erreichbare Schärfe ist aus dem dort Angeführten hinreichend ersichtlich: allein 
um diese Schärfe ganz zu erreichen, war eine Ausführung in grösserm Maassstabe, 
und um den Resultaten eine vollkommene Reinheit von fremden Einflüssen zu 
verschaffen, war ein besonderes eisenfreies Gebäude unumgänglich nöthig. 
Das magnetische Observatorium, auf einem freien Platze, etwa hundert 
Schritt westlich von der Sternwarte errichtet, ist ein genau orientirtes längliches 
Viereck von 32 Par. Fuss Länge und 15 Fuss Breite, mit zwei Vorsprüngen an 
den längeren Seiten; der westliche Vorsprung bildet den Eingang, und dient zu 
gleich bei gewissen Beobachtungen als Erweiterung des Hauptsaals; der östliche 
Vorsprung, vom Hauptsaal ganz geschieden, dient zum Aufenthalt des Nacht 
wächters der Sternwarte. Im ganzen Gebäude ist ohne Ausnahme alles, wozu 
sonst Eisen verwandt wird, Schlösser, Thürangeln, Fensterbeschläge, Nägel u.s.w. 
von Kupfer. Für Abhaltung alles Luftzuges ist nach Möglichkeit gesorgt. Die 
Höhe des Saals ist etwas über I 0 Fuss. 
Der magnetische Apparat stimmt im Wesentlichen mit den oben erwähn 
ten überein, daher wir uns darauf einschränken, nur die Verschiedenheiten an 
zugeben. Der Magnetstab ist aus Uslarschem Gussstahl, welcher sich zu magne 
tischen Versuchen vortrefflich qualificirt; es wird von Zeit zu Zeit mit verschie 
denen Stäben gewechselt, die alle nahe gleiche Grösse haben, nemlich eine Länge 
von 610, Breite von 37, Dicke von 10 Millimetern; das Gewicht gegen vier Pfund. 
Der Spiegel ist 7 5 Millimeter breit und 50 hoch. Aufgehängt ist der Stab von 
der Mitte der Decke des Saals an einem 200fachen 7 Fuss langen ungedrehten 
Seidenfaden; der Torsionskreis ist aber nicht wie früher am obern Ende des Fa 
dens, sondern am untern, und mit dem Schiffchen, welches den Stab trägt, dreh 
bar verbunden. Seidene Aufhängungsfäden haben vor metallenen, wie bereits 
in der Abhandlung des Hofr. Gauss (.Intensitas vis magneticae terrestris Art. 9.) 
bemerkt ist, den grossen Vorzug, dass ihre Torsionskraft sehr klein ist; bei dem 
gegenwärtigen Tragfaden ist diese nur der Neunhundertste Theil der horizontalen 
Directionskraft des Magnetstabes, während die Torsionskraft eines Metallfadens 
von gleichem Tragvermögen etwa zehnmal stärker sein würde. Dagegen haben 
Seidenfäden, besonders wenn ihr Tragvermögen das an ihnen hangende Gewicht 
nicht weit übersteigt, die Inconvenienz, sich in den ersten Wochen, oder bei 
bedeutend verstärkter Belastung, beträchtlich zu verlängern; inzwischen wird 
dieser Inconvenienz hier durch den sinnreichen von Herrn Prof. Weber angege-
	        
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