Full text: [Mathematische Physik] Theoria attractionis corporum sphaeroidicorum ellipticorum homogeneorum (5. Band)

526 
MAGNETISCHE BEOBACHTUNGEN. 
in Leipzig und Berlin und beinahe vollständig in Braunschweig angestellt; ausser 
dem auch zur Hälfte in Copenhagen, wo durch Versehen der 24. und 25. Sep 
tember anstatt des 23. und 24. genommen wurden. Die vollständige Bekannt 
machung dieser Beobachtungen würde jedoch geringeres Interesse haben, da der 
Verlauf an diesen beiden Tagen sehr regelmässig war, obgleich mehrere an sich 
sehr kleine Anomalien in den ersten 24 Stunden an allen vier Plätzen eine be- 
wundrungswürdige Harmonie gezeigt haben. Merkwürdig bleibt indessen, dass, 
einer Zeitungsnachricht zufolge, am 23. September Abends in Glasgow ein sehr 
starkes Nordlicht gesehen worden ist, welches mithin ganz entschieden, wenig 
stens keinen sich bis Norddeutschland erstreckenden Einfluss auf die Magnetna 
del gehabt hat. 
Die Anwesenheit des Herrn Prof. Weber in Leipzig veranlasste inzwischen, 
noch einige ausserordentliche Stunden zu gleichzeitigen Beobachtungen in Göt 
tingen und Leipzig festzusetzen, wozu die Tage 1. und 2, October Morgens ?k 
bis 8k, Mittags 12^ bis 1 k' und Abends 8 bis 10 Uhr gewählt wurden. Abge 
sehen von einigen kleinen Versäumnissen wurden diese Stunden an beiden Orten 
inne gehalten; im hiesigen magnetischen Observatorium beobachtete mein Sohn, 
Wilhelm Gauss , in Leipzig Herr Prof. Weber , Herr Prof, Möbius und Herr Dr. 
Thieme. Man wird nicht ohne Vergnügen die grosse Übereinstimmung 
nicht blos in den grossen Bewegungen, welche am Abend des 1. October statt 
fanden , sondern fast in sämmtlichen kleinen bemerken, so dass deren Quellen 
sich als auf grosse Ferne hinwirkende, obwohl zur Zeit noch sehr räthselhafte 
Kräfte, auf das Unverkennbarste ausweisen. In Leipzig waren die Anomalien 
im Allgemeinen etwas kleiner als in Göttingen; letzterem Orte wird daher der 
Heerd der wirkenden Kräfte näher gewesen sein. Ich bemerke nur noch, dass 
während eines Theils jener Stunden ich selbst an einem zweiten in der hiesigen 
Sternwarte aufgestellten Apparat, wovon ich bald eine ausführlichere Nachricht 
zu geben gedenke, beobachtet habe, und dass diese Beobachtungen einen fast 
vollkommenen Parallelismus mit denen des hiesigen magnetischen Observato 
riums in den grösseren und kleineren Bewegungen ergeben haben; ein ähnlicher 
Erfolg hatte auch am 23. und 24. September, so wie bei vielen sonstigen Ver 
suchen, statt, in dem Maasse, dass schon öfters die Uhren an beiden Plätzen 
blos mittelst der magnetischen Erscheinungen bis auf einen kleinen Bruchtheil 
einer Zeitminute genau verglichen werden konnten. Dasselbe gelingt mittelst
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.