MAGNETISCHE BEOBACHTUNGEN.
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schnuppen ausgezeichnet gewesen waren, vielleicht auch ungewöhnliche magne
tische Bewegungen eintreten könnten. Diese Erwartung hat sich jedoch in sofern
nicht bestätigt, als die magnetischen Bewegungen während dieser vierundzwan
zig Stunden, wenn gleich sehr beträchtlich, doch nicht grösser als in vielen frü
hem Terminen zu jeder andern Jahreszeit gewesen sind. Dagegen waren am
vorhergehenden und am folgenden Abend an mehrern Orten sehr starke und
schnell wechselnde Anomalien in der magnetischen Declination beobachtet, zwi
schen denen und den Sternschnuppenerscheinungen man aber nicht berechtigt
ist, einen Zusammenhang anzunehmen, da jene nur die gewöhnlichen Begleiter
von Nordlichtern sind, und sehr glänzende Nordlichter in diesen beiden Nächten
wirklich Statt gefunden haben *).
In den Terminen vom Julius, August und November sind in Göttingen nun
auch die Variationen der Intensität mit dem Biiilar-Magnetometer vollständig be
obachtet. In die Tafeln sind aber nicht die unmittelbar beobachteten Scalen-
theile selbst aufgenommen, sondern ihre Differenzen von dem grössten in jedem
Termine vorgekomraenen Werthe. Da in den beiden ersten Terminen diejenige
transversale Lage Statt hatte, für welche wachsenden Scalentheilen abnehmende
Intensitäten entsprechen, so zeigen hier die Zahlen an, um wie viel die jedesma
lige Intensität grösser war, als die kleinste des Termins, und zwar in solchen
Einheiten gemessen, wovon für den Juliustermin 22000 auf die kleinste selbst
kommen. Da es für jetzt, so lange dergleichen Beobachtungen nur an Einem
Orte gemacht werden, auf die schärfste Angabe des absoluten Werthes der Sca-
lentheile eben nicht ankommt, so waren zu dem Ende für den Augusttermin keine
neuen Bestimmungen gemacht. Vor dem Novembertermine war dies aber ge
schehen: die geänderte absolute Zahl steht im Zusammenhänge mit dem Verluste,
welchen der Magnetismus des Stabes in den vier Monaten erlitten hatte. Nur
muss bemerkt werden, dass im Novembertormin die Zahlen die Bedeutung haben,
*) Es sind uns die magnetischen Beobachtungen vom 12. November aus Upsala, Leipzig, Breslau
und Mailand, und vom 14. November aus Upsala, Dublin, Berlin, Breslau und Mailand mitgetheilt. Ähn
lichkeit der Bewegungen ist hier an einigen Stellen unverkennbar, an andern nur schwach durchschei
nend. Aber es wiederholt sich hier die auch schon bei anderer Gelegenheit gemachte Bemerkung, dass
unter solchen Umständen die Bewegungen viel zu schnell wechseln, als dass Beobachtungen von fünf zu
fünf Minuten, oder gar in noch weitern Zwischenzeiten, ein treues Bild davon geben könnten.
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