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ANZEIGEN.
derung der Liebhaber auf sich, während es in wissenschaftlicher Rücksicht nur
ein untergeordnetes Interesse hat, und in dem reichhaltigsten Werke der neue
sten Zeit über die Physik kaum mit einigen Worten erwähnt wird. Die Anord
nung der für jenen Zweck am meisten geeigneten künstlichen Magnete in Hufei
senform, wird daher weniger als Sache des Physikers betrachtet, sondern ist mehr
in den Pländen von Personen, die einen Erwerb daraus machen, und zuweilen
angeblich neue und eigenthümliche Methoden unter dem Siegel des Geheimnisses
zum Verkauf ausbieten. Durch einen neuern Fall dieser Art ist der Verfasser
der vorliegenden kleinen Schrift zu eigenen Versuchen veranlasst, und es gereicht
ihm zur Ehre, dass er die Resultate derselben ohne Rückhalt und Geheimniss-
krämerei veröffentlicht. Bei weitem der grösste Theil der Schrift ist den künst
lichen Magneten in Hufeisenform gewidmet, ihre vortheilhaftesten Verhältnisse,
die Auswahl und Behandlung des Stahls und die anzuwendenden Streichmetho
den werden auf eine fassliche Art beschrieben, und die Liebhaber können ver
sichert sein, dass sie durch Befolgung der gegebenen Vorschriften sich allezeit
solche Magnete von sehr grossem Tragvermögen verschaffen.
Referent würde sich auf diese Empfehlung der vorliegenden Schrift be
schränken, wenn nicht eben die von dem Verfasser gebrauchten Streichmetho
den (die vermuthlich unter der auf dem Titel erwähnten neuesten Entdeckung
verstanden sein sollen, obwohl er selbst einräumt, dass solche auch sonst bekannt
sein mögen) dem Referenten zu einigen eigenen Bemerkungen Anlass gäben, die
als eine nicht unwichtige Ergänzung von Coulombs Erfahrungen über die allen
Physikern wohlbekannten Methoden von Knight, Duhamel, Michell, Canton
und Aepinus betrachtet werden können.
Der Verfasser bedient sich zur Erregung des Magnetismus in einem anzu
fertigenden Hufeisenmagnet eines schon vorhandenen Magnets von derselben
Form, und sein Verfahren besteht aus zwei nach einander anzuwendenden Ope
rationen, wo immer beide Pole zugleich streichen, aber in der ersten der eine
Pol des Streichmagnets dem andern auf seinem Wege folgt, in der zweiten hin
gegen der eine Pol auf dem einen Arm, der andere auf dem andern von der Krüm
mung nach dem Ende zu geführt wird. Es ist unnöthig, die dabei erforderliche
Ordnung der Pole hier besonders zu bemerken. Vor der zweiten Operation räth
der Verfasser noch an, den zu bestreichenden Magnet zu erwärmen, und die Ar
beit bis zu erfolgter Abkühlung fortzusetzen.