Full text: [Theoretischer astronomischer Nachlass] (7. Band)

432 
BRIEFWECHSEL. 
verlässigen Berechnung Anleitung geben könnte. Falls nicht noch etwas da 
zwischen kommt, was dieses Jahr die Fortsetzung meiner Messungen suspen- 
dirt oder verhindert, so müssen die Astronomen sich diesmal helfen so gut 
sie können 
Gauss an Gerling, Göttingen, 8. Februar 1834. 
Ich habe dieser Tage (nach mehrjähriger Unterbrechung) die der 
Opposition nahe Pallas zu beobachten angefangen, wo Enckes Ephemeride 
etwa 5 Min. fehlt. Es ist mir dabei ein schmerzlicher Gedanke, dass meine 
vor mehr als 20 Jahren gemachte Arbeit über die Pallasstörungen ohne Fort 
setzung, Entwickelung und Bekanntmachung bisher hat bleiben müssen, auch 
wahrscheinlich wie vieles Andere einst mit mir untergehen wird. Sie glauben 
nicht, wie schwer es mir durch so vielfache Zersplitterung der Zeit so wie unter 
dem Druck so mancher Verhältnisse wird, eine wissenschaftliche Arbeit durch 
zuführen 
Encke an Gauss, Berlin, 4. October 1834. 
j Die Methode der partiellen Störungen, welche Sie mir im Jahr 
1811 vorzutragen die Güte hatten, hatten Sie mir damals unter der Äusserung 
mitgetheilt, dass Sie sie nicht verbreitet zu sehen wünschten, da Sie selbst 
etwas darüber mittheilen wollten. Ich habe sie seitdem beständig angewandt 
und bin jetzt durch das Jahrbuch genöthigt, sie auf die vier kleinen Planeten 
und ausserdem noch auf den Cometen von kurzer Umlaufszeit fortwährend an 
zuwenden. Heiligensteins Tod hat es auch für die Ceres nothwendig gemacht, 
was in diesen Ferien geschehen ist. Indessen sehe ich voraus, dass es mir in 
Zukunft allein nicht mehr möglich sein wird, und dass, selbst wenn ein oder 
der andere Ihrer Schüler einen oder den andern Planeten übernehmen wollte, 
mir damit nicht geholfen sein würde, weil ich höchst wahrscheinlich selbst 
die Arbeiten über den Cometen einem Andern zu übertragen genöthigt sein 
werde. Ich möchte Sie deswegen ersuchen, mir zu erlauben, diese Mittheilung 
Ihrer Methoden Jedem machen zu dürfen, dem ich eine solche Arbeit anver 
traue, da ohne die freie Mittheilung eine Hülfe nicht möglich ist und noch 
mehr würden Sie mich beglücken, wenn Sie mir erlauben wollten, etwa in 
einem Anhänge des Jahrbuchs die Methode ausführlich vorzutragen j
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.